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20.04.2020 Thomas Bergmann

Update: Panik am Ölmarkt – WTI-Öl jetzt bei -80%

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Oil WTI

Der Preis für US-Öl zur Lieferung im Mai hat am späten Nachmittag die Tagesverluste noch einmal deutlich ausgeweitet. Wenn es in dem Tempo weitergeht, notiert das Barrel bald bei null. Mittlerweile beziffert sich das Minus auf knapp 80 Prozent. Für das Barrel der Leichtölsorte WTI werden nur noch 4 Dollar bezahlt!!!. Der Öldienstleister Halliburton übertrifft zwar die Analystenprognosen, wird aber in Sippenhaft genommen.

Marktteilnehmer sprechen von einem "Mega-Contango", also einem riesigen Abstand des Preises für physisches Öl und jenes, das erst in einigen Wochen geliefert wird. Der Juni-Kontrakt war heute Mittag fast doppelt so teuer wie der Mai-Future, als der noch bei 11,30 Dollar stand. Für den Juli-Kontrakt wurden etwas mehr als 27 Dollar bezahlt.

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"Niemand in den USA will kurzfristig Öl", sagt Jeffrey Halley von Oanda. Er verweist dazu noch darauf, dass bei der wöchentlichen Zählung der aktiven Ölförderstellen am Freitag vom Ölfelddienstleister Baker Hughes ein Rückgang um 35 Prozent innerhalb nur eines Monats mitgeteilt wurde. Weil gleichzeitig die Lager übervoll seien, bestehe die einzige Hoffnung für WTI offenbar darin, dass es zu Produktionssenkungen komme.

Laut Rohstoffexperte Eugen Weinberg von der Commerzbank rechnet der Markt damit, dass massive Produktionskürzungen in den USA unabhängig von den Entscheidungen der OPEC+ die Überschüsse reduzieren werden. Neben freiwilligen Drosselungen würden in Texas und Oklahoma angeordnete Produktionskürzungen diskutiert. Deutlich aussichtsreicher erscheine seinem Haus aber der jüngste Vorschlag der US-Regierung, den Ölproduzenten Geld dafür zu zahlen, dass sie das Rohöl im Boden beließen. 

Oil WTI (ISIN: XC0007924514)

Der Öldienstleister Halliburton hat im Q1 überraschend die Analystenprognosen übertroffen. Der Konzern verdiente in den fortgeführten Aktivitäten bereinigt 31 Cent pro Aktie, sieben mehr als erwartet. 

"Umsatz und Profitabilität werden im Rest des Jahres weiter zurückgehen, vor allem in Nordamerika", schaut Halliburton in eine düstere Zukunft. Vor allem im zweiten Quartal werde es einen massiven Einbruch geben. Angesichts der niedrigen Ölpreise haben viele Kunden ihre Investitionsbudgets zusammengestrichen. Ölförderkürzungen werden ihr Übriges dazu beitragen.

Die Ölbranche bekommt zurzeit von vielen Seiten Druck: Überkapazitäten, schwache globale Nachfrage, hohes Angebot. Da auch die Lager voll sind, will niemand mehr auch nur noch ein Fass zur Lieferung im Mai. Bei den Öl-Aktien dürfte es auch noch schwächere Tage geben.

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