Mit einem deutlichen Kursplus führt der Versorger Uniper den MDAX am Montag an. Seit dem Tief Anfang der vergangenen Woche hat die Aktie damit bereits 35 Prozent gewonnen. Angesichts der Russland-Sanktionen bleibt zwar weiterhin viel Unsicherheit im Markt, doch es besteht auch Hoffnung.
Eine mögliche Annäherung im Ukraine-Krieg, die dem gesamten Markt zu Wochenbeginn Auftrieb verleiht, wäre gerade für Uniper besonders zu begrüßen. Der Konzern ist so stark von den Russland-Sanktionen betroffen wie kaum ein anderes deutsches Unternehmen. Die Abhängigkeit von russischem Gas zu reduzieren ist zudem nicht so einfach und braucht in jedem Fall Zeit.
Uniper hat inzwischen den Ernst der Lage aber erkannt. Die Finanzierung für Nord Stream 2 wurde abgeschrieben, die Russland-Tochter Unipro soll verkauft werden und neue Erdgas-Lieferverträge mit Russland werden nicht mehr unterzeichnet. Die Gegenbewegung an der Börse zeigt zudem: Beinahe alle negativen Folgen waren bereits eingepreist, Hoffnung auf ein Ende des Kriegs sorgen nun für deutliche Kursgewinne.
Klar ist aber auch: In der Ukraine tobt noch immer Krieg. Entsprechend komplex bleibt die Lage für Uniper. Das wegbrechende Russland-Geschäft zu kompensieren wird eine Herausforderung. DER AKTIONÄR bleibt deshalb vorsichtig gestimmt.