Uniper ist wegen der Gaskrise stark unter Druck geraten. Am Dienstag und Mittwoch können Anleger allerdings vorübergehend aufatmen, in zwei Tagen konnte die Aktie 33 Prozent zulegen. Grund hierfür ist neben Fortschritten beim Einstieg des Bunds die Hoffnung auf eine Wiederaufnahme der Gaslieferungen durch Nord Stream 1.
Anfang der Woche hatte Uniper bereits die staatlich gestellten Kreditlinien von zwei Milliarden Euro voll in Anspruch genommen. Um die Liquidität kurzfristig weiter zu erhalten, müsse der Bund die bestehenden Kredite der staatlichen KfW-Förderbank aber auf acht Milliarden Euro aufstocken, wie aus einem dem Handelsblatt vorliegenden Papier des Bundeswirtschaftsministeriums hervorgeht.
Zudem rückt eine direkte Beteiligung des deutschen Staats immer näher. Deutschland könnte dabei im Rahmen einer Kapitalerhöhung mit Zielbeteiligung bis zu 30 Prozent der Anteile erhalten. In Kombination mit weiterem hybriden Eigenkapital erwägt der Bund laut Bloomberg hierfür eine Investition von über fünf Milliarden Euro. Eine Einigung scheint dringend nötig zu sein, ab kommender Woche drohen noch größere Liquiditätsengpässe schreibt die Nachrichtenagentur Reuters.
Zusätzlich profitiert Uniper aktuell von der Hoffnung auf Gaslieferungen aus Russland. Der wegen Wartungsarbeiten für zehn Tage angesetzte Lieferstopp durch Nord Stream 1 wäre am Donnerstag vorbei. Ob und in welchen Mengen allerdings wieder Gas fließt, ist noch nicht bekannt.
Aktuell scheint sich die Situation bei Deutschlands größten Gasimporteur etwas zu entspannen, was sich auch am Aktienmarkt widerspiegelt. Am Mittwochvormittag notiert das Papier mit einem Plus von 17 Prozent an der Spitze des MDAX. Dennoch ist die Gaskrise noch nicht vorüber. Anleger bleiben an der Seitenlinie.