Bereits am Dienstag nach Börsenschluss hat der verstaatlichte Energiekonzern Uniper den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr präzisiert. Angesichts der positiven Auswirkungen von Sicherungsgeschäften lief es in den ersten neun Monaten gut beim Versorger. Die Aktie notiert am Mittwoch allerdings rund vier Prozent tiefer.
Das bereinigte EBIT dürfte 2023 bei sechs bis sieben Milliarden Euro liegen, teilte Uniper am Dienstagabend in Düsseldorf mit. Der bereinigte Jahresüberschuss soll bei vier bis fünf Milliarden Euro liegen. Bisher hatte Uniper nur von einem mittleren Milliardenbetrag gesprochen.
In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres lag das operative Ergebnis den Angaben zufolge bei knapp plus fünfeinhalb Milliarden Euro – nach einem Minus von gut fünf Milliarden Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Der bereinigte Konzernüberschuss stand bei plus 3,7 nach minus 3,4 Milliarden Euro.
Hohe Gewinne durch Sicherungsgeschäfte
Uniper profitiert den eigenen Angaben zufolge weiter von Sicherungsgeschäften insbesondere in den Bereichen der Stromerzeugung aus Kohle- und Gaskraftwerken sowie im Geschäft mit dem Transport und der Lagerung von Gas.
Hintergrund ist die erfolgreiche, durch Termingeschäfte vorgenommene Absicherung von offenen Gaslieferverpflichtungen infolge der Kürzung russischer Gaslieferungen. Dieser positive Einmaleffekt habe sich im dritten Quartal fortgesetzt und stütze die Ergebnisse im laufenden Geschäftsjahr.
Zuletzt hatte Uniper für Aufsehen gesorgt, als Pläne für einen harten Kapitalschnitt bekannt wurden. Die Aktie hat sich in der Folge zwar wieder etwas erholt. Doch die Zahlen reichen nun nicht aus, um weitere Kursgewinne nach sich zu ziehen. Unter dem Strich gilt ohnehin: Die Bewertung der Aktie ist zu teuer, die Kursentwicklung wird derzeit vor allem durch Zocker vorgegeben. Erst wenn eine klare Exit-Strategie für den Bund vorliegt, kann eine Neubewertung der Aktie vorgenommen werden.