Die Aktie des kriselnden Gasversorgers Uniper ist am Dienstag auf ein neues Tief gefallen. Zwischenzeitlich stand ein zweistelliges Minus zu Buche, nachdem in Medienberichten erste Details zum geplanten Einstieg der Bundesregierung genannt wurden. Bis zu fünf Milliarden Euro Kapital könnten dabei bereitgestellt werden.
Wie das Handelsblatt unter Berufung auf Finanzkreise berichtet, könnte der Bund eine Beteiligung von bis zu 25 Prozent eingehen. Als Nennwert je neue Aktie werden 1,70 Euro genannt, das würde rund 150 Millionen Euro entsprechen. Zudem soll eine stille Beteiligung im Volumen von drei bis fünf Milliarden Euro im Gespräch sein.
Zur Finanzierung soll ein Vehikel geschaffen werden, das dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) ähnelt. Mit diesem wurde in der Coronakrise bereits die Lufthansa gerettet. Auch das Modell zur Rettung von Uniper ist vergleichbar mit dem bei der Lufthansa, als der Staat ebenfalls zu niedrigem Nennwert Aktien gekauft und weiteres Geld zur Aufrechterhaltung der Liquidität bereitgestellt hatte.
Uniper ist „too big to fail“ und wird gerettet. Doch für Aktionäre zahlt sich das nicht aus. Der Bund steigt günstig ein, um später nicht auf Verlusten zu sitzen – der Wert der Altaktien wird so aber verwässert. Anleger lassen weiter die Finger vom Versorger.