Innerhalb weniger Tage hat sich die Uniper-Aktie Anfang November fast verdreifacht. Doch die erneut notwendige Kapitalerhöhung hat die Hoffnung einiger Anleger auf eine nachhaltige Erholung jäh zerstört. Der schwer kriselnde Gashändler braucht viel mehr Geld, die Aktie hat zum Wochenhoch fast 40 Prozent verloren.
25 Milliarden Euro will sich Uniper über eine weitere Kapitalerhöhung vom Bund besorgen. Das zeigt, wie prekär die Lage noch immer ist. Wenig nachhaltig war dagegen die vorherige Erholung an der Börse. Diese sei wohl alleine der Eindeckung von Leerverkäufern geschuldet gewesen, meint JPMorgan-Experte Vincent Ayral.
Skeptisch äußerte sich auch Louis Boujard von Oddo BHF. Die Chancen bei Uniper blieben im höchst unsicheren Umfeld rein spekulativ. Sowohl Boujard als auch Ayral raten weiter dazu, Uniper-Aktien zu verkaufen. Die Kursziele liegen mit 1,90 respektive 2,20 Euro weit unter dem aktuellen Kurs – und auch noch unter den Rekordtiefs aus dem September.
Das Risiko bei Uniper ist und bleibt groß. Die schnelle Korrektur der Erholungsrally hat die enormen Gefahren erneut aufgezeigt. Angesichts der Verstaatlichung gibt es weiter zahlreiche Fragezeichen. Die Aktie bleibt lediglich eine Spielwiese für Zocker.