Die Erholungsrally bei Uniper geht am Dienstag im frühen Handel weiter. Seit dem Allzeittief nach Bekanntwerden der Verstaatlichung in der vergangenen Woche hat die Aktie bereits über 80 Prozent zugelegt. Dabei ist eine Lösung der Gaskrise nach wie vor nicht in Sicht. Die Debatte um die umstrittene Gasumlage geht in Deutschland derweil weiter.
Die Bundesregierung hat dabei eine schnelle Lösung angekündigt. Die Struktur einer Gesamtlösung werde „sehr schnell“ in einem geordneten Verfahren sichtbar, sagte ein Regierungssprecher am Montag. Er bezog sich auf die Gasumlage sowie eine geplante Gaspreisbremse. Eine Kommission zu einer solchen Bremse habe getagt und sehr gut gearbeitet.
In Kreisen des Bundeswirtschaftsministeriums hieß es, eine „geordnete Ablösung“ der Gasumlage sei sinnvoll. Wichtig sei dabei aber eine alternative Finanzierung, um die Stabilisierung der Gasmärkte sicherzustellen. Darüber werde in der Regierung und in der Koalition gesprochen.
In der Ampel-Koalition sind immer mehr Politiker der Meinung, dass die Gasumlage nicht erhoben werden soll. Sie soll Anfang Oktober in Kraft treten, aber Abschlagszahlungen erst Ende Oktober fällig werden. Die Umlage würde deutliche Preiserhöhungen für alle Gaskunden bedeuten. Eine Sprecherin von Wirtschaftsminister Robert Habeck sagte mit Blick auf die Umlage, die Gaspreise müssten sinken, und die Versorgungssicherheit müsse gewährleistet werden.
Trotz der rasanten Gegenbewegung gibt es bei Uniper nach wie vor sehr viele Fragezeichen. Die Verstaatlichung und die anhaltende Gaskrise machen ein seriöses Investment kaum möglich. Anleger sollten vorsichtig bleiben.
Mit Material von dpa-AFX