Die schwere Gaskrise hat Uniper in eine existenzbedrohende Schieflage gebracht. Trotz des Rettungspakets der Bundesregierung kommt die Aktie nach wie vor nicht in Fahrt. Die Meinungen der Experten gehen dabei weit auseinander, ob eine schnelle Erholung des MDAX-Titels möglich ist oder sogar weitere Verluste drohen.
Acht Experten haben ihre Einschätzung überarbeitet, seit das Rettungspaket am 22. Juli festgezurrt wurde. Eine klare Richtung, wie es mit der Aktie weitergehen könnte, lässt sich davon aber nicht ableiten. Vier Analysten geben Kursziele zwischen 20,50 und 26,60 Euro aus – damit wäre eine Verdrei- respektive Vervierfachung vom aktuellen Kurs möglich.
Angesichts der hohen Risiken bei Uniper erscheint eine solche Erholungsbewegung aber sehr fraglich. Drei Analysten haben derweil bereits drastisch auf den Kursverfall reagiert und ihre Ziele zusammengestrichen. Das Bankhaus Metzler sieht den fairen Wert der Aktie bei 6,00 Euro, JPMorgan gibt ein Kursziel von 5,50 Euro aus und Goldman Sachs sogar nur 4,50 Euro. Barclays dagegen hat die Einstufung sogar ausgesetzt, hält eine faire Bewertung angesichts des schwierigen Umfelds kaum für möglich.
DER AKTIONÄR bleibt für Uniper vorsichtig und rät wie Barclays von einer Bewertung ab. Eine schnelle Vervielfachung ist allerdings unwahrscheinlich. Deutliche Kurssprünge in beide Richtungen dürfte es dagegen auch in den kommenden Tagen und Wochen geben. Anleger lassen die Finger weg.