TUI kassiert seine erst am 11. Februar veröffentlichte Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr. Der Touristik- und Reisekonzern hat eigenen Angaben zufolge den "größten Teil der operativen Geschäftstätigkeit eingestellt". Auch weil keine Prognose möglich ist und kaum Geld reinkommt, beantragt das Unternehmen zudem Staatsgarantien.
TUI hat "in Übereinstimmung mit der Vorgabe der jeweiligen Regierungen beschlossen, den größten Teil aller Reiseaktivitäten, einschließlich Pauschalreisen, Kreuzfahrten und Hotelbetrieb, bis aufweiteres auszusetzen." (Hier die Original-Pressemitteilung.) Kurzum: TUI hat den Großteil seiner operativen Geschäftstätigkeit aufgrund der globalen Coronavirus-Pandemie eingestellt.
Gewinnprognose für 2020 kassiert
Angesichts dieser Situation hat der Vorstand heute beschlossen, die am 11. Februar 2020 veröffentlichte Prognose für das Geschäftsjahr 2020 zurückzuziehen. Darüber hinaus sieht der Vorstand unter den gegenwärtigen Umständen auch davon ab, eine neue Prognose für das Geschäftsjahr 2020 abzugeben.
TUI nennt im Rahmen der Mitteilung, die in der Nacht von Sonntag auf Montag veröffentlicht wurde, auch die Höhe der verfügbaren Finanzmittel und verfügbare Kreditfazilitäten mit ca. 1,4 Milliarden Euro, wobei vor Covid-19 die bisherige Entwicklung seit Geschäftsjahresbeginn den Erwartungen entsprach.
Das Unternehmen erklärt: "Wir ergreifen einschneidende Kostenmaßnahmen, um die Auswirkungen auf unser Ergebnis abzumildern." Der nachfolgende Satz hat es dann in sich: "Darüber hinaus haben wir beschlossen, Staatsgarantien zur Unterstützung des Unternehmens zu beantragen, bis der normale Geschäftsbetrieb wieder aufgenommen werden kann." Heißt im Klartext: TUI fordert Staatshilfe.
Die TUI-Aktie hat sich zuletzt im Wert gedrittelt, ist eines der am stärksten gebeutelten Papiere auf dem Frankfurter Parkett. Die Streichung der Gewinnprognose kommt kein Stück überraschend. Die Inanspruchnahme staatlicher Hilfe ebensowenig. Dennoch dürfte den Aktionären am Montag ein weiterer turbulenter Handelstag bevorstehen. Anleger halten sich weiterhin fern von der Aktie.