Mit der Aktie des Energieriesen TotalEnergies ging es an den vergangenen Handelstagen deutlich bergab. Hauptgrund war natürlich die sehr schwache Entwicklung der Ölpreise. So sind diese am Dienstag trotz massiver Produktionsausfälle im wichtigen Förderland Libyen kräftig gefallen. Ein Barrel der Nordseesorte Brent fiel um knapp drei Dollar auf 74,52 US-Dollar.
Die Notierung für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Oktober fiel am Dienstag um 2,51 Dollar auf 71,04 Dollar. Am Markt wurde weiter auf enttäuschende Konjunkturdaten aus China verwiesen und auf die damit verbundene Sorge über eine zu schwache Nachfrage. Dies belastete die Ölpreise. Zuletzt hatten unter anderem Daten zur Stimmung der Einkaufsmanager in der Industrie in China auf eine weiterhin eher schwache Entwicklung in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt hingewiesen.
"Die schlechte Stimmung in der chinesischen Industrie lässt nicht auf eine rasche Trendwende hoffen", sagte Rohstoffexpertin Barbara Lambrecht von der Commerzbank. Ihrer Einschätzung nach würden die zuletzt verhaltenen Importe Chinas die Anleger am Ölmarkt skeptisch stimmen.
Zudem rückten jüngste Spekulationen über die künftige Förderpolitik des Ölverbunds Opec+ am Markt wieder in den Vordergrund. Ein Medienbericht hatte bereits am Freitag für eine Talfahrt der Ölpreise gesorgt. Demnach wollen die Staaten der Opec+ an ihrer Ankündigung festhalten, die freiwillige Kürzung der Fördermenge ab Oktober zurückzufahren. Damit würde eine größere Menge an Rohöl auf den Markt kommen, was den Preis belastet.
Indes will TotalEnergies zusammen mit Adani Green Energy Solarkraftwerke in Indien mit einer Kapazität von 1,15 Gigawatt errichten. Die Franzosen steckten dafür 444 Millionen Dollar in ein Gemeinschaftsunternehmen, an dem die beiden Firmen je die Hälfte halten sollen. Bereits 2023 hatte TotalEnergies 300 Millionen Dollar in ein gemeinsames Joint Venture mit Adani Green Energy investiert.
Die Schwäche der Ölpreise sorgt natürlich für erheblichen Gegenwind für Energietitel wie TotalEnergies. Dennoch sind die Aussichten für das sehr effizient arbeitende Unternehmen weiterhin gut, die Gewinnmargen bleiben beträchtlich, die Bilanz sehr solide. Zudem ist die Bewertung mit einem KGV von 8 weiterhin günstig. Der Blue Chip bleibt ein Kauf. Der Stoppkurs sollte bei 49,00 Euro belassen werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: TotalEnergies.
Mit Material von dpa-AFX