Der französische Energiekonzern TotalEnergies hat am Mittwoch einen Bericht der Zeitung "Le Monde" zurückgewiesen, über eine Firmenbeteiligung russische Kampfflugzeuge im Krieg gegen die Ukraine mit Kerosin versorgt zu haben.
Dem Blatt zufolge weisen Daten der Nichtregierungsorganisation Global darauf hin, dass von dem Gemeinschaftsunternehmen geförderter Kraftstoff nach der Verarbeitung zu Kerosin über eine andere Firma zu zwei russischen Luftwaffenstützpunkten geliefert worden sei. Dort stationierte Geschwader sollen Angriffe auf die Ukraine geflogen haben.
TotalEnergies erklärte dazu, der Konzern produziere keinerlei Kerosin oder sonstige Kraftstoffe für die russische Armee. In dem Gemeinschaftsunternehmen Terneftgaz, an dem Totalenergies mit 49 Prozent beteiligt sei, habe man keine operative Rolle. Der Vertrieb der Kraftstoffe erfolge über eine Firma namens Novatek, über deren Verkäufe man keine Informationen habe. Anfang März hatte der französische Konzern angekündigt, angesichts des Angriffskriegs auf die Ukraine kein Geld in neue Projekte in Russland zu investieren.
Die britische Investmentbank Barclays hatte sich zuvor weiter optimistisch zu TotalEnergies geäußert. Sie hat das Kursziel von 70 auf 72 Euro (aktueller Kurs: 53,85 Euro) angehoben und die Einstufung auf "Overweight" belassen. Die Öl- und Gasindustrie dürfte im kommenden Jahr eine Eigenkapitalrendite (ROACE) von durchschnittlich 25 Prozent erreichen, schrieb Analyst Joshua Stone in einer am Mittwoch vorliegenden Branchenstudie. Der Experte erhöhte seine Gewinnprognosen (EPS) für die Jahre 2023 bis 2025 um durchschnittlich 24 Prozent und liegt damit nun um rund 40 Prozent über den Konsensschätzungen.
Auch wenn die Aktie von TotalEnergies am Mittwoch leichte Verluste einstecken musste, das übergeordnete charttechnische Bild ist weiterhin stark, Anleger bleiben an Bord.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: TotalEnergies.