Chaos im Konzern, aber Boom im Marinegeschäft: Thyssenkrupp könnte gerade deshalb für mutige Anleger spannend sein.
Thyssenkrupp – einst ein deutscher Industrie-Gigant, heute ein Konzern im Dauerumbau. Seit Jahren kämpft das Unternehmen mit hausgemachten Problemen und strukturellen Herausforderungen. Die Stahlsparte, einst das Herzstück, ist längst kein Goldesel mehr, sondern eher ein Klotz am Bein. Das Geschäft steckt in der Krise, der Markt ist hart umkämpft und hohe Energiekosten sowie Umweltauflagen belasten zusätzlich. Ende November hatte Thyssenkrupp Steel angekündigt, bis 2030 rund 11.000 der insgesamt 27.000 Stellen zu streichen – ein Schock für die Belegschaft und ein gefundenes Fressen für Kritiker der Konzernführung. Doch es gibt Interessenten für das kriselnde Geschäft: Der tschechische Milliardär Daniel Křetínský hat jüngst sein Interesse an der Stahlsparte bekräftigt. Seine EP Group, die bereits 20 Prozent der Anteile hält, will weiter aufstocken – aber nur, wenn mit Thyssenkrupp und den Gewerkschaften eine gemeinsame Basis gefunden wird. Das Ziel: der Verkauf weiterer 30 Prozent der Stahlsparte.