Noch im letzten Jahr hatten Kunden bei der Bestellung eines neuen Tesla mit Lieferzeiten von mehreren Monaten rechnen müssen. Mit dem Hochfahren der Produktion verkürzten sich die Wartezeiten gegen Jahresende aber merklich. Der Autobauer reagierte darauf mit den viel diskutierten Preissenkungen. Diese zeigen Wirkung.
Im letzten Jahr hat Tesla die Produktionskapazitäten deutlich ausgebaut. Neben den neu eröffneten Gigafactorys in Grünheide und Austin wurde auch das chinesische Werk in Shanghai deutlich ausgebaut. Der gestiegene Output machte sich dann gegen Ende letzten Jahres bemerkt. So schrumpfte nicht nur der Auftragsbestand von über 470.000 Einheiten im Juli auf 74.000 Einheiten im Dezember zusammen. Auch die Wartezeiten für ein neues Modell reduzierten sich in einigen Regionen auf nur eine Woche.
Die Folge waren zahlreiche Rabatte. Angefangen in China im Oktober, folgten 2023 in allen wichtigen Märkten mehrere Preissenkungen. Die Nachfrage kletterte in Folge der niedrigeren Preise, was sich nicht nur an dem Rekord bei den Auslieferungen im ersten Quartal zeigte. Doch auch die Wartezeiten werden wieder länger, wie Piper Sandler bemerkt.
In der jüngsten Studie wertete die Investmentbank die gestiegenen Wartezeiten speziell für das Model Y auf dem US-Markt als bullishes Zeichen. Laut Analyst Alexander Potter deuten diese auf eine gestiegene Nachfrage nach dem Modells hin, das für rund 15 Prozent der Tesla-Absätze verantwortlich ist. Auch daher bleibt der Experte bullish für den Autobauer und rät mit einem Kursziel von 280 Dollar zum Kauf.
Die Nachfrage nach neuen Teslas scheint tatsächlich stärker anzuziehen. Zuletzt hob der Elektroauto-Pionier die Preise je nach Modell um 250 bis 2.500 Dollar an, was sich positiv auf die zuletzt unter Druck geratenen Margen auswirken dürfte. Ob damit die Phase der Preissenkungen vorüber ist, lässt sich allerdings nicht sagen. Bei der Präsentation der Quartalszahlen schloss CEO Elon Musk weitere Rabatte nicht aus. Neueinsteiger warten ab. Investierte bleiben mit einem Stopp bei 130 Euro dabei.