Auf dem weltweit wichtigsten Automarkt China stockt die Nachfrage auch im August. Laut Prognosen des Branchenverbands PCA (Passenger Car Association) dürften die Auslieferungen von Pkw an Endkunden im Jahresvergleich um 1,3 Prozent auf 1,85 Millionen Autos zurückgehen, wie es am Donnerstag in Peking hieß. Gegenüber dem Vormonat sei aber ein Plus von knapp fünf Prozent zu erwarten.
Hintergrund des im Jahresvergleich mauen Abschneidens im August und den beiden Vormonaten sind Kaufanreize, welche die Volksrepublik vor einem Jahr gemacht hatte, um die Autokonjunktur nach Einbußen der Covid-Pandemie wieder anzukurbeln.
Weiter starken Auftrieb im Land bekommen hingegen auch im August Elektroautos. Die Zahl der ausgelieferten Pkw mit alternativen Antrieben legte gegenüber dem Vorjahresmonat den Schätzungen zufolge um knapp ein Drittel auf rund 700.000 Fahrzeuge zu, hieß es vom PCA. Bei der gegenwärtigen Entwicklung der Verkäufe rechnen Branchenkenner damit, dass Elektroautos die Verbrenner in der Verkaufsstatistik bald überholen werden.
Auslieferungszahlen aus China sind auch für die deutschen Hersteller Volkswagen (inklusive Audi und Porsche), BMW und Mercedes-Benz besonders wichtig, denn das Land ist für sie in aller Regel der größte Einzelmarkt. Im stark wachsenden Geschäft mit Elektroautos haben deutsche Anbieter dort aber einen schweren Stand. Die Wolfsburger Kernmarke VW Pkw etwa musste in diesem Jahr den über Jahrzehnte gehaltenen Titel des Marktführers in China an den Elektroautobauer BYD abgeben, auch Audi hat Probleme. Tesla hat im Frühjahr dort einen großen Preiskampf entfacht, um den eigenen Absatz anzukurbeln.
Die Aktien der Deutschen Autobauer um Volkswagen, Mercedes-Benz & Co sind charttechnisch derzeit angeschlagen. Volkswagen muss an einigen Baustellen arbeiten, Mercedes-Benz sieht DER AKTIONÄR insgesamt derzeit klar besser positioniert. Auch die Aktie von Tesla hat zuletzt korrigiert, allerdings innerhalb des Aufwärtstrends seit Anfang Januar. Anleger bleiben hier mit einem Stopp bei 195,00 Euro investiert.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz, Mercedes-Benz, Porsche AG.