Trotz weiterhin unterbrochener Lieferketten und dem Mangel an den für Elektroautos so wichtigen Speicherchips hat E-Auto-Pionier Tesla im gerade beendeten dritten Quartal mal wieder die kühnsten Erwartungen übertroffen. Sowohl bei Produktion als auch bei der Auslieferung wurden neue Rekorde aufgestellt.
Tesla hat in den Monaten Juli bis September 2021 mehr als 241.000 Fahrzeuge und damit 73 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum ausgeliefert. Banken hatten zuvor im Durchschnitt rund 223.000 Auslieferungen vorhergesagt, andere Analysten via Refinitiv 229.000. Insgesamt 237.823 Tesla wurden produziert.
Mit den im dritten Quartal übertrifft Tesla seinen vorigen Rekord aus dem zweiten Quartal um satte 20 Prozent – und das in einem Umfeld, in dem Autohersteller weltweit immer wieder Werke wegen Chip-Mangel pausieren lassen. Insgesamt hat das Unternehmen damit in den ersten neun Monaten dieses Jahres 627.350 Elektroautos an seine Kunden übergeben. Das zuvor ausgerufene Jahres-Mindestziel von 750.000 Teslas dürfte erreichbar sein – selbst wenn es einen Einbruch im vierten Quartal geben sollte.
Die China-Verkäufe aus September sind in den nun veröffentlichten Zahlen noch nicht enthalten. Im August exportierte die Tesla-Fabrik in Shanghai mehr als zwei Drittel seiner Fahrzeuge nach Europa und in asiatische Länder.
Die gesamte E-Auto-Branche leidet derzeit unter Engpässen bei Speicherchips, vor allem, weil in Malaysia und Thailand im Kampf gegen die Corona-Pandemie Fabriken schließen mussten. Auch Tesla kämpft mit Produktionsproblemen, hatte aber vor kurzem seine Mitarbeiter zu Höchstleistungen angetrieben. Die Angestellten sollten sich anstrengen, um Produktionsprobleme Anfang des dritten Quartals aufzufangen, hatte Elon Musk vor ein paar Wochen in einer Mail an die Mitarbeiter geschrieben.
Analysten rechnen nun damit, dass Tesla für das dritte Quartal einen Gewinn von rund 1,1 Milliarden Dollar ausweisen wird, bei einem Umsatz von mehr als 13 Milliarden Dollar. Im Vergleichszeitraum hatte der Konzern einen Gewinn von 331 Millionen Dollar bei Erlösen von 8,8 Milliarden Dollar erzielt.
Dank des beeindruckenden Auslieferungsrekords dürfte die Tesla-Aktie am Montag freundlich eröffnen und wieder die 800-Dollar-Marke und danach das Allzeithoch in Angriff nehmen. Erst am Freitag hatte DER AKTIONÄR hier spekulativen Anlegern zu einem Mini-Long geraten. Das Zertifikat mit der WKN HR8DZB ging bei 1,95 Euro ins Wochenende und dürfte stärker in die neue Woche starten, wenn das Börsenumfeld nicht allzusehr schwächelt.