Die Aktie von Tesla stand am Dienstag erneut deutlich unter Druck. Grund waren schwache Auslieferungszahlen für das erste Quartal. Hier hat der US-Elektroautobauer den ersten Rückgang seit der Corona-Pandemie verbucht. Insgesamt 386.810 Fahrzeuge wurden an die Kunden ausgeliefert, nach fast 423.000 im entsprechenden Vorjahresquartal.
Analysten hatten für das erste Vierteljahr 2024 im Schnitt mit einem Anstieg auf gut 449.000 Auslieferungen gerechnet. Die in diesem Jahr bereits schwächelnde Tesla-Aktie gab am Dienstag am Ende 4,9 Prozent auf 166,63 Dollar nach.
Positiv zumindest: Tesla holte sich den Spitzenrang im weltweiten Geschäft mit Elektroautos vom chinesischen Hersteller BYD zurück. BYD lieferte im ersten Quartal gut 300.000 batteriebetriebene Fahrzeuge aus. Im Schlussquartal 2023 hatte der chinesische Autobauer Tesla überholt und damit die Branche staunen lassen.
Nachdem die Tesla-Auslieferungen in den vergangenen Jahren immer wieder deutlich zugelegt hatten, mehrten sich zuletzt Zweifel am Wachstumstempo im Elektroauto-Markt. In den USA griffen Autokäufer verstärkt zu Verbrenner- und Hybrid-Fahrzeugen, in China bekommt Tesla mehr Konkurrenz von einheimischen Herstellern.
Deutsche Bank Research hat die Einstufung für Tesla zwar auf "Buy" mit einem Kursziel von 200 Dollar belassen. Die Auslieferungszahlen des Elektroautobauers für das erste Quartal seien aber erheblich niedriger als seine Schätzungen ausgefallen, welche bereits unter den Markterwartungen gelegen hätten, schrieb Analyst Emmanuel Rosner in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Über die bekannten Produktionsengpässe hinausgehend könnte Tesla ein ernsthaftes Nachfrageproblem haben.
Mit dem Minus vom Dienstag steuert die Aktie von Tesla nun erneut auf das Märztief bei 160,51 Dollar zu. Charttechnisch ist nun wichtig, dass dieser Support verteidigt werden kann. Produktionsausfälle und schwächere Auslieferungszahlen kratzen an der Wachstumsstory von Tesla. Dementsprechend schwach hat sich die Aktie im laufenden Jahr bislang entwickelt. Anleger warten eine Bodenbildung ab.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Tesla.