Nun ist es soweit: Der Elektroautobauer Tesla stoppt an diesem Montag in seiner Fabrik in Grünheide für zwei Wochen die Produktion. Das Unternehmen spricht von üblichen Betriebsferien in dem Werk, das erst im März offiziell eröffnet wurde. Nach Angaben der IG Metall wurde das den Beschäftigten schon vor längerer Zeit angekündigt.
In Berlin und Brandenburg sind seit vergangener Woche Sommerferien. Das Werk ist die einzige europäische Fabrik von Tesla-Chef Elon Musk. Das Unternehmen will dort einmal mit 12.000 Mitarbeitern 500.000 Elektroautos im Jahr herstellen. Doch die Produktion ist noch im Aufbau. Kürzlich hatte Musk bestätigt, dass 1.000 Autos in der Woche gebaut werden. Bis zum ersten Quartal 2023 sollen es nach dpa-Informationen 5.000 sein. Die zweiwöchige Produktionspause solle zur Wartung der Fabrik genutzt werden, hieß es. Das Werk habe derzeit etwa 5.000 Beschäftigte.
Die IG Metall berichtet von Unmut in der Belegschaft, und das trotz einer von Tesla angekündigten Lohnerhöhung um sechs Prozent. Hintergrund sei, dass neu eingestellte Mitarbeiter heute mehr Geld bekämen als Einsteiger vor einigen Monaten, sagte Gewerkschaftssprecher Markus Sievers Ende vergangener Woche. Das wiederum gehe auf zunehmende Probleme zurück, Fachkräfte zu finden. "Aktive IG-Metaller aus der Belegschaft berichten uns, dass der Unmut darüber in der Belegschaft nach wie vor groß ist", erklärte Sievers.
Die Aktie von Tesla zeigte sich zuletzt nach der Korrektur seit Anfang April etwas erholt. Dem Papier gelang der Sprung über die 38-Tage-Linie. Die nächste wichtige Hürde wartet nun im Bereich von 800 Dollar. Gelingt auch der Sprung darüber, würde sich das charttechnische Bild weiter aufhellen. Aus Sicht des AKTIONÄR bleibt Tesla nach wie vor der Trendsetter unter den E-Autobauern. Langfristig weiter aussichtsreich.