Für Tesla läuft es aktuell nicht gerade rund. Lieferkettenprobleme, der Rausschmiss der Tesla-Aktie aus ESG-Indizes, die unklare Übernahme von Twitter durch Elon Musk sowie nun die Belästigungsvorwürfe haben die Aktien unter die 700-Dollar-Marke gedrückt. Besserung ist aktuell nicht in Sicht.
Für Tesla könnte es jetzt ernst werden. Bei der Klage wegen sexueller Belästigung hat ein kalifornischer Richter entschieden, dass der Antrag des Unternehmens auf ein Schiedsverfahren unter Ausschluss der Öffentlichkeit abgelehnt wird. Richter Stephen Kaus entschied am Montag, dass die Arbeitnehmerin, die die Klage eingereicht hat, vor Gericht gehen kann - obwohl sie eine Schiedsvereinbarung unterzeichnet hat, in der sie auf ihr Klagerecht verzichtet. Kaus wies den Antrag des Unternehmens in einem einzigen Satz ab, ohne seine Begründung zu erläutern.
Die Klägerin, Jessica Barraza, sagte in der vorgelegten Sammelklage, dass sie als Nachtschichtarbeiterin bei Tesla "albtraumhafte" Bedingungen erlebte, da Kollegen und Vorgesetzte ihr gegenüber wiederholt anzügliche Bemerkungen und Gesten machten. Als sie sich bei ihren Vorgesetzten und der Personalabteilung beschwerte, habe man nichts unternommen, so Barraza.
Aktie unter Druck
Der anhaltend negative Newsflow belastet die Aktie. Am Freitag ist sie mit einem Tagesverlust von über sechs Prozent deutlich unter die massive Unterstützung am Februar-Tief bei 700 Dollar gefallen – ein starkes technisches Verkaufssignal. Kann diese Marke nicht innerhalb der nächsten Handelstage zurückerobert werden, dürfte sich der Abverkauf bis an das nächste Volume-Peak bei 600 Dollar fortsetzen. Darunter verläuft der nächste Support erst im Bereich um 545 Dollar.
Infolge der zahlreichen Belastungsfaktoren wurde nun auch noch ein charttechnisches Verkaufssignal generiert. Neueinsteiger sollten unbedingt eine Bodenbildung abwarten. Langfristig bleibt Tesla aber interessant. Die Stromer von Tesla treffen nach wie vor auf eine sehr starke Nachfrage.
Gewinne sind immer möglich – es kommt einfach nur auf den richtigen Einstiegszeitpunkt und die passende Strategie an. Fundierte Anhaltspunkte für den optimalen Einstieg kann die Charttechnik liefern. Der Technische Analyst Timo Nützel veröffentlicht mehrfach pro Woche eine neue Ausgabe.