Geht es nach den Experten der Bank of America, ist das Ende der Vorherrschaft von Tesla in der US-Elektrofahrzeugindustrie nicht mehr weit. Grund: Mehrere Start-ups und auch ältere Autohersteller werden den Markt mit einer beträchtlichen Anzahl neuer Elektrofahrzeuge „überschwemmen“ und Tesla Marktanteile abnehmen.
John Murphy, leitender Automobilanalyst der Bank of America geht davon aus, dass der Marktanteil für Elektrofahrzeuge von in den USA von 70 Prozent oder mehr in den letzten Jahren auf etwa 11 Prozent im Jahr 2025 zurückgehen wird. "Die Dominanz, die Tesla auf dem Markt für Elektroautos, insbesondere in den USA, hatte, ist vorbei", sagte Murphy bei einem Treffen der Automotive Press Association.
"Die Dominanz, die Tesla auf dem Markt für Elektroautos, insbesondere in den USA, hatte, ist vorbei."
Die Prognose steht im Einklang mit anderen Automobilforschungs- und Prognoseunternehmen, die erwarten, dass der Marktanteil von Tesla in den USA weiter abnehmen wird.
Analyst Murphy erwartet bei steigender Akzeptanz von E-Autos, dass Automobilhersteller der alten Garde wie etwa General Motors und Ford Motor in Zukunft an Marktanteilen im EV-Markt hinzugewinnen werden. Denn Teslas Dominanz liegt derzeit noch ein relativ kleiner Markt zugrunde.
Der Experte der Bank of America geht davon aus, dass jeder der beiden Detroiter Autohersteller bis 2025 einen Marktanteil von annähernd 15 Prozent haben dürfte, während er heute bei etwa 6 Prozent liegt.
Murphy sagte weiter, Tesla-CEO Elon Musk hätte der traditionellen Automobilindustrie in Bezug auf EVs „die Tür schließen" können, indem er deutlich mehr Kapital aufbrachte, als er die Chance hatte, die Produktion und die Anzahl der Fahrzeuge des Unternehmens schneller zu erhöhen.
Tesla hat am Samstag die Produktions- und Auslieferungszahlen für das zweite Quartal 2022 veröffentlicht. Der Elektroautohersteller lieferte 254.695 Autos aus. 26,5 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Damit lag die Firma von Elon Musk im Rahmen der Erwartungen. Und dennoch ist es durchaus möglich, dass Murphys Prognose eintrifft. Darüber hinaus muss Tesla-Chef Elon Musk aufpassen, in Sachen autonomes Fahren nicht ins Hintertreffen zu geraten. Hier sind Mercedes oder auch Hyundai stark im Kommen.
Aus Sicht des AKTIONÄR bleibt Tesla nach wie vor der Trendsetter unter den E-Autobauern. Jedoch muss Musk im Bereich autonomes Fahren liefern, um die nach wie vor sportliche Bewertung zu untermauern. Aus charttechnischer Sicht bietet die Marke von 645 Dollar einen wichtigen Support für die Aktie.