Über das vergangene Wochenende hat Tesla seine Lieferzahlen für das zweite Quartal veröffentlicht. Diese fielen deutlich geringer aus als noch im Vorquartal, weshalb JPMorgan das Kursziel für den Autobauer gekürzt und das Verkaufsrating bestätigt hat. Die US-Bank ist damit sehr pessimistisch eingestellt.
Mit 254.659 ausgelieferten Fahrzeugen im zweiten Quartal lag Tesla unter den Schätzungen des JPMorgan-Analysten Ryan Brinkman, der von 315.000 Einheiten ausging. Als größten Einflussfaktor für den Rückgang sieht Brinkman die schwächere Produktion in Shanghai. Allerdings hätten auch die neuen Werke in Grünheide und Austin für Herausforderungen gesorgt.
Ausgehend von den gesunkenen Lieferzahlen reduzierte JPMorgan die Gewinnschätzungen für 2022 von 11,50 auf 10,80 Dollar. Ebenfalls würde eine mögliche starke Inflation bei den Batterierohstoffen Teslas Gewinne weiter schmälern. Diese Punkte genügen Brinkman, um sein Kursziel für Dezember 2022 von 395 auf 385 Dollar zu kürzen. Aktuell notiert das Tesla-Papier bei 699 Dollar.
Damit ist JPMorgan jedoch sehr kritisch im Vergleich zu anderen Analysten. So geht der Konsens bei Tesla von einem Kursziel von 884,44 Dollar aus. Die Deutsche Bank bestätigte sogar ihr erst kürzlich ausgegebenes Ziel von 1.125 Dollar. Sie war für das zweite Quartal bereits von geringeren Auslieferungszahlen ausgegangen und bezeichnete diese als respektabel.
Aus Sicht des AKTIONÄR bleibt Tesla nach wie vor der Trendsetter unter den E-Autobauern. Jedoch muss Musk im Bereich autonomes Fahren liefern, um die nach wie vor sportliche Bewertung zu untermauern. Aus charttechnischer Sicht bietet die Marke von 645 Dollar einen wichtigen Support für die Aktie.