Elon Musk persönlich hat in der vergangenen Woche Vorstellungsgespräche in Grünheide geführt. Das Besondere: Offenbar hat Tesla auch einen Top-Manager des Rivalen Daimler abgeworben. Der Wechsel könnte eine Signalwirkung besitzen und Tesla die Suche nach rund 7.000 Mitarbeitern erheblich erleichtern.
Jahrelang wurde Tesla von den etablierten Autobauern belächelt. Doch nun wechselt ausgerechnet der Berliner Mercedes-Werks-Chef René Reif zum US-Rivalen. Laut Daimler wollte der Werksmanager zum Jahresende auf eigenen Wunsch in den Vorruhestand gehen. Stattdessen habe Reif dem Betriebsratschef mitgeteilt, dass er zu Tesla wechsle, wie die B. Z. am Mittwoch berichtete.
Das Berliner Werk befindet sich ohnehin in einer schwierigen Phase, denn Daimler fertig hier hauptsächlich 6-Zylinder-Dieselmotoren. Durch den Umbruch in der Automobilindustrie werden diese obsolet. Der Konzern plant schrittweise 80 Prozent der Belegschaft zu entlassen. Die 2.500 Mitarbeiter dürfte der Wechsel des Werksleiters wie ein Schlag ins Gesicht treffen.
Pikantes Detail: Die neue Giga-Factory in Grünheide ist vom Mercedes-Werk keine 50 Kilometer weit entfernt. Da viele Daimler-Mitarbeiter über kurz oder lang um ihren Job bangen müssen, könnten zahlreiche Arbeitnehmer ebenfalls bei Tesla anklopfen. Der US-Autobauer kann daher auf qualifizierte Bewerber hoffen.
In Grünheide läuft alles nach Plan. Gelingt es, weitere Daimler-Mitarbeiter abzuwerben, hat Tesla qualifiziertes Fachpersonal an der Hand und spart sich Aus- und Weiterbildungskosten. Bereits investierte Anleger bleiben an Bord. Wer langfristig orientiert ist, kann den Rücksetzer der vergangenen Handelstage zum Neueinstieg nutzen. Stopp: 255 Euro.