Toni Sacconaghi von Bernstein Research sieht in Tesla nicht den Software-Riesen wie viele seiner Kollegen an der Wall Street. Der Analyst bleibt auch nach dem Rückgang der Aktie bei seinem „Underperform“-Rating.
Die positive Haltung vieler Analysten gegenüber Tesla und seiner Software besteht darin, dass das Unternehmen in der Lage ist, vor allen anderen die vollständige Funktionalität des selbstfahrenden Autos (FSD) zu liefern. Das würde theoretisch zu einer höheren Akzeptanz der Funktion führen, so die Befürworter. Analyst Toni Sacconaghi von Bernstein Research jedoch widerlegt dieses Argument.
"Wir sind weniger zuversichtlich, was dieses Szenario angeht, da wir glauben, dass die Preise für FSD im Laufe der Zeit größtenteils von der Konkurrenz verdrängt werden, so wie es bei fast jeder anderen Automobiltechnologie und -funktion in der Vergangenheit der Fall war", so Sacconaghi.
Eine Analyse des Unternehmens ergab, dass die Software von Tesla etwa 290 Millionen Dollar pro Quartal einbringt, was 1,3 Prozent des Gesamtumsatzes entspricht. Das sind weniger als 5 Prozent des Bruttogewinns.
Sacconaghi geht davon aus, dass der "Dream Case" für die Verbreitung von FSD die derzeitige Bewertung von Tesla rechtfertigen würde. Tesla könnte diese Technologie als erstes Unternehmen einführen, was dazu führen sollte, dass die Zahl der Autokäufer, die diese Funktion nutzen, klettern würde.
Dennoch bleibt Sacconaghi bei seinem "Underperform"-Rating. Sein Kursziel lautet 150 Dollar.
Für die Aktie dürfte aktuell die Entwicklung im vierten Quartal ein wichtiger Faktor sein. Tesla will 2022 insgesamt 1,4 Millionen Autos verkaufen. Dazu muss der Elektroauto-Hersteller im letzten Quartal des Jahres rund 490.000 Autos absetzen. Zum Vergleich: Im dritten Quartal waren es 344.000 Autos. Watchlist.