Der US-Autobauer Tesla hat für den Betrieb einer Recyclinganlage auf dem Werksgelände in Grünheide nachträglich eine Genehmigung beantragt. Der Sprecher des Landesamtes für Umwelt, Thomas Frey, teilte am Freitag mit, die Prüfung dafür werde sich bis in das kommende Jahr hinziehen. Zuvor berichtete der RBB darüber.
Im September musste Tesla auf Anweisung der Behörde eine Lagerfläche für Abfälle auf seinem Gelände stilllegen. Grund waren Änderungen, die Tesla vornahm, etwa den Betrieb einer Abfallbehandlung, ohne dass es laut Ministerium eine Genehmigung dafür gab. Im September hatten auf der Abfall-Lagerfläche bei Tesla auch Papier und Holzmaterial gebrannt.
Erlaubt war auf dem Gelände bislang eine temporäre Lagerfläche von 5.000 Quadratmetern zur Lagerung von ungefährlichen Abfällen, wie es aus dem Umweltministerium geheißen hatte. Zu den Inhalten des am Mittwoch eingegangenen Genehmigungsantrages wollte sich der Sprecher des Landesumweltamtes am Freitag nicht äußern.
Die Aktie befindet sich derweil weiter im freien Fall. Am Freitag ging das Papier erneut mit einem kräftigen Minus von 4,7 Prozent auf 150,23 Dollar aus dem Handel. Damit fielen sie auf ein weiteres Tief seit November 2020. Allein 2022 haben sie bislang schon 57 Prozent an Wert verloren. Seit dem Rekordhoch von gut einem Jahr summiert sich das Minus auf über 60 Prozent.
Die zuvor gehypten Papiere des Elektroautobauers leiden schon eine Weile unter Sorgen über die Nachfrage und Profitabilität. Hinzu kommt, dass Konzernlenker Elon Musk aktuell durch seine neue Rolle als Eigentümer und Unternehmenschef des Kursnachrichtendienstes Twitter abgelenkt scheint.
Musk hatte zudem zwischen dem 12. und 14. Dezember fast 22 Millionen Tesla-Aktien für insgesamt knapp 3,6 Milliarden Dollar verkauft. Es war bereits das vierte Mal in diesem Jahr, dass sich Musk von Tesla-Anteilen im Milliardenvolumen trennen musste, um den umstrittenen Twitter-Kauf zu finanzieren.
Trotz der Kursverluste ist Tesla mit einer Marktkapitalisierung von umgerechnet rund 450 Milliarden Euro aber an der Börse immer noch mehr wert als die deutschen Konkurrenten BMW, Mercedes-Benz und Volkswagen zusammen. Sie bringen es in Summer auf weniger als die Hälfte. DER AKTIONÄR bleibt bei seiner Meinung: Bei Tesla warten Anleger zunächst einmal ab, bis sich eine Kursberuhigung sowie eine positive Trendwende abzeichnet. Langfristig bleibt das Papier aber ganz klar interessant. Auf die Watchlist setzen.