Zuletzt hat Teslas Full Self Driving System erneut die Aufmerksamkeit von Analysten und Anlegern auf sich gezogen - nicht zuletzt wegen diversen Äußerungen von Elon Musk. Musk deutete an, dass Tesla mit seinem System in nicht allzu ferner Zukunft Geld verdienen könnte. Allen voran die Vision eines eigenen Robo-Taxi-Dienstes machte Analysten und Anleger neugierig.
Allerdings berichtete der Fernsehsender CNBC im Februar, dass die aktuelle Betaversion von Teslas Full Self Driving System zwar vielversprechend, aber noch weit davon entfernt sei, ohne einen Menschen am Steuer einsatzbereit zu sein. Ganz abgesehen davon, in einem Robo-Taxi in einer sehr komplexen Umgebung (Stadt) fehlerfrei zu laufen.
Darüber hinaus gibt es laut mehreren Analysten keine Anzeichen dafür, dass Tesla an einer Infrastruktur für den Betrieb einer eigenen Robo-Taxi-Flotte arbeiten würde.
Zur Erinnerung: Im Vergleich zur Konkurrenz setzt Tesla bei seinem Full Self Driving System ausschließlich auf Kameras. Lidar-Sensoren, die wie eine Art Radar funktionieren, werden von Anbietern wie GM, Mercedes oder Xpeng genutzt, um die Vision des selbst fahrenden Autos Realität werden zu lassen.
Viele Experten gehen davon aus, dass die Verwendung von Kameras den Computer des Fahrzeugs dazu zwingt, viel mehr Arbeit zu leisten - mit anderen Worten, mehr Berechnungen anzustellen - um zu verstehen, wie sich die Objekte um das Fahrzeug herum bewegen.
"Es ist schwierig, zuTesla aus technologischer Sicht auf der Seite der Elektromobilität aufzuschließen", so Thomas Fennimore, CFO des Lidar-Herstellers Luminar. "Allerdings haben andere Hersteller die Möglichkeit, auf dem Gebiet der autonomen Fahrzeuge Tesla zu überholen, wo Tesla ohne den Einsatz von Lidar zu kämpfen haben wird“, so Fennimore.
Viele Analysten erwarten einen baldigen Einsatz der FSD-Features in den Autos von Tesla. Dann wird sich zeigen, wie weit das System ist und ob ein baldiges Ausrollen eines eigenen Robo-Taxi-Dienstes im Bereich des möglichen ist.
Durch zusätzliche FSD-Features jedenfalls könnten die Margne bei Tesla weiter steigen, die zuletzt in erster Linie Hardware getrieben waren. Jedoch schläft die Konkurrenz nicht. Firmen wie GM oder auf Xpeng sind ebenfalls gut im Rennen.
Die Frage lautet: Bekommt Tesla seine Vision vom selbst fahrenden Auto schnell auf die Straße und kann Musk seinen Robo-Taxi-Dienst ausrollen? Und ist Tesla nicht nur aufgrund dieser Visionon 770 Milliarden Dollar wert?
Fakt ist: Die Stromer von Tesla treffen nach wie vor auf eine sehr starke Nachfrage. Am Montag hat Berenberg die Aktie mit einem Kursziel von 900 Dollar versehen.
Aus technischer Sicht hat die Tesla-Aktie zuletzt die wichtige 200-Tage-Line nach unten durchbrochen. Der nächste Widerstand wartet bei 764 Dollar auf die Aktie. Sollte dieser Support nicht halten, liegt der nächste Widerstand bei 732 Dollar.