Die Aktie des E-Auto-Herstellers Tesla musste in den letzten Wochen ordentlich Federn lassen. Knapp unter einem wichtigen Widerstand dreht die Aktie heute ins Plus. Neben dem aktuellen Schwenk in der US-Zollpolitik gibt es noch weitere News zu Absatzzahlen.
Am Mittwoch konnte sich die Tesla-Aktie nicht für eine Richtung entscheiden: Gegen den Branchentrend war die Aktie nach anfänglichen Gewinnen ins Minus gedreht. Im späteren Handelsverlauf wechselten erneut die Vorzeichen. Denn Autobauer bekommen bei Zöllen eine Schonfrist für Importe aus Kanada und Mexiko von einem Monat. Das verschafft auch vielen einheimischen Herstellern, die Vorprodukte oder fertige Autos importieren, erst einmal Luft.
Der Grund, warum Tesla gegen den Trend seine frühen Gewinne nicht halten konnte, dürften vor allem die schwachen Absatzzahlen in Deutschland sein. Im Februar brachen die Verkäufe im Vorjahresvergleich um 76 Prozent ein. In Deutschland wurden nur noch 1.429 neue Elektroautos der Marke registriert. Bereits im Januar lag das Minus bei rund 60 Prozent. Die europaweiten Tesla-Verkäufe gingen im Januar um 45 Prozent zurück.
Auch in den USA waren die Absätze im Januar schwach. Einige Experten fürchten, dass CEO Elon Musks politische Aktivitäten potenzielle Tesla-Käufer – insbesondere umweltbewusste, linksgerichtete Kunden – abschrecken könnten. Im Februar erholten sich die US-Verkäufe aber wieder: Tesla setzte laut Wards Automotive rund 42.000 Fahrzeuge ab – 14 Prozent mehr als die 37.000 Fahrzeuge im Februar 2024.
Entscheidend für die Aktienkursentwicklung im laufenden Jahr dürfte natürlich das Wachstum bei dem E-Auto-Hersteller sein. Im abgelaufenen Jahr hatte Tesla nur 1,8 Millionen Fahrzeuge verkauft. Das entsprach in etwa dem Niveau von 2023. Für 2025 erwartet der Markt einen Anstieg auf zwei Millionen Fahrzeuge.
Die Kursentwicklung unter US-Präsident Donald Trump ist uneinheitlich: Seit der US-Wahl am 5. November hat die Tesla-Aktie zwar acht Prozent gewonnen, seit der Amtseinführung am 20. Januar beträgt das Minus jedoch 36 Prozent.
Das letzte Kapitel bei Autozöllen dürfte die heutige Entscheidung noch nicht gewesen sein. Die Aktie kann sich damit unter der 200-Tage-Linie bei 280,31 Dollar, die erst Anfang der Woche unterschritten wurde, stabilisieren. Neben externen Faktoren zählt nach wie vor, dass Musk dieses Jahr operativ liefern muss. Die Aktie ist keine laufende Empfehlung.