Bei Volkswagen laufen die Verhandlungen auf Hochtouren. Während im Tarifkonflikt auch nach einem bereits zweitägigen Marathon noch keine Einigung erzielt werden konnte, gelang der Abschluss einer strategischen Partnerschaft im Bereich Lithium. Die Aktie von Volkswagen verzeichnet am Vormittag leichte Zugewinne.
Seit Montag läuft die wohl entscheide Verhandlungsrunde im Tarifstreit von Volkswagen und der IG Metall. Auch in der Nacht zum Mittwoch liefen die Verhandlungen weiter. Bislang konnte aber keine Einigung erzielt werden. Nach einer Pause am Mittwochvormittag sollen die Gespräche gegen Mittag fortgesetzt werden. Aus Teilnehmerkreisen ist von zähen Verhandlungen zu hören.
Einen Abschluss kann Volkswagen hingegen auf der Deal-Seite melden. Volkswagen, PowerCo und das kanadische Unternehmen Patriot Battery Metals haben eine strategische Partnerschaft zur langfristigen Lithiumabsicherung in Nordamerika beschlossen. Volkswagen erwirbt hierfür 9,9 Prozent an Patriot Battery Metals für 48 Millionen Dollar. Die Partnerschaft umfasst unter anderem eine langfristige Lieferzusage zur Absicherung der Lithium-Versorgung. Die bindende Lieferzusage umfasst jährlich 100.000 Tonnen Spodumenkonzentrat für zehn Jahre, beginnend mit dem Produktionsstart des Shaakichiuwaanaan-Projekts, so Volkswagen in einer Mitteilung.
Thomas Schmall, Technikvorstand von Volkswagen, kommentiert den Deal: „Diese Investition ist ein Meilenstein auf unserem Weg in eine vollelektrische Zukunft. Durch die Zusammenarbeit mit Patriot Battery Metals sichern wir uns nicht nur wichtige Rohstoffe für innovative, nachhaltige Batteriezellen, sondern verstärken auch unser Engagement in Nordamerika. Gemeinsam mit unseren Partnern bauen wir in Nordamerika ein komplettes E-Mobilitäts-Ökosystem auf, das von der Batterietechnologie über Software bis hin zu spezifischen Fahrzeugarchitekturen reicht.“
Die Aktie von Volkswagen hatte sich nach der monatelangen Talfahrt zuletzt stabilisieren können. Am Mittwochvormittag notiert das Papier 0,5 Prozent im Plus. Wichtig wäre nun aus charttechnischer Sicht, dass der Sprung über die 90-Tage-Linie gelingt. Hierzu muss aber wohl erst Klarheit herrschen, wie die Ergebnisse des Tarifstreits ausfallen. Der Lithium-Deal ist derweil ein wichtiger Schritt für Volkswagen und klar zu begrüßen. Rohstoff-Sicherheit wird ein immer wichtigeres Thema. Da auf dem aktuellen Niveau bereits ein Großteil der Sorgen eingepreist sein dürfte und die Bewertung mit einem erwartetem 2025er-KGV von 4 attraktiv ist, setzt DER AKTIONÄR auf der Derivate-Favoriten-Liste mit einem Call auf eine baldige Fortsetzung der jüngsten Erholung seit Ende November.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..