Die Stellantis-Aktie startet mit einem kräftigen Abschlag in die Handelswoche. Das Papier der Opel-Mutter verliert in der Spitze 8,9 Prozent. Die Anleger reagieren damit auf eine Mitteilung vom Sonntag. Demnach tritt CEO Carlos Tavares mit sofortiger Wirkung zurück.
Tavares war seit 2021 als Chef des Mehrmarkenkonzerns (unter anderem Alfa Romeo, Fiat, Opel und Peugeot) im Amt. Nun erklärte der Manager seinen sofortigen Rücktritt, den der Verwaltungsrat auch akzeptierte. Hintergrund seien „unterschiedliche Ansichten“ zwischen Tavares und der Konzernspitze über die zukünftige Ausrichtung. Noch Mitte Oktober hatte Tavares erklärt, dass er bis zum Ende seines Vertrags Anfang 2026 im Amt bleiben wolle.
Mehrere Führungswechsel bei Stellantis
Damals gab es bereits mehrere personelle Wechsel bei Stellantis. So mussten unter anderem Europa-Chef Uwe Hochgeschurtz und Finanz-Chefin Natalie Knight das Unternehmen frühzeitig verlassen.
Die Personalentscheidungen waren auch auf die schwache operative Performance zurückzuführen. So musste der Autobauer Ende September unter anderem die Prognose kappen. Die jüngsten Q3-Zahlen fielen ebenfalls enttäuschend aus – der Umsatz brach um 27 Prozent ein.
Vom Hoffnungsträger zur umstrittenen Personalie
Tavares war nach der Fusion von Fiat Chrysler und PSA zum ersten CEO von Stellantis ernannt worden. Er galt lange als Hoffnungsträger, der den Konzern durch strikte Kostensenkungen und die Reduktion von Fahrzeugplattformen auf Erfolgskurs brachte. Doch sein harter Führungsstil, der unter anderem 47.500 Stellen kostete, sorgte zunehmend für Kritik, insbesondere bei Gewerkschaften und Händlern.
So geht es jetzt weiter
Bis ein Nachfolger für Tavares gefunden ist, soll ein Interimskomitee unter der Leitung von Verwaltungsratschef John Elkann die Geschäfte führen. Der Konzern erwartet, im ersten Halbjahr 2025 einen neuen CEO zu finden. Die Suche sei bereits in vollem Gange.
Bei Stellantis läuft es aktuell nicht rund. Der Autobauer hat mit mehreren Problemen zu kämpfen, was sich auch im Aktienkurs widerspiegelt. DER AKTIONÄR sieht derzeit keinen Anlass, in die Opel-Mutter zu investieren. Anleger bleiben an der Seitenlinie.