Beim Versuch, das solarunterstütze E-Auto Sion doch noch auf die Straße zu bringen, greift Sono Motors nach dem vermutlich letzten Strohhalm. Das Unternehmen verlängert seine Crowdfunding-Kampagne um einen Monat. Die Meldung über Gespräche mit potenziellen Investoren sorgte am Donnerstag für ein Kursplus bei der Aktie.
Der Schwung, der zu Beginn der Kampagne herrschte (DER AKTIONÄR berichtete), ist verflogen. Zum ursprünglichen Ende der Schwarmfinanzierung hatte Sono Motors lediglich 47,9 Millionen der anvisierten 104,6 Millionen Euro eingeworben. In der Hoffnung, die Summe doch noch zu erreichen, hat das Management am Donnerstag das Projekt bis zum 28. Februar 2023 verlängert.
Mit den Mitteln will das Unternehmen die Vor-Serie des solarunterstützten E-Autos finanzieren. Der Start der Serienproduktion beim finnischen Auftragsfertiger Valmet Automotive hat sich derweil ein weiteres Mal verschoben und wird nun für 2024 angepeilt.
Am Donnerstag gab das Unternehmen außerdem bekannt, sich in Gesprächen mit potenziellen Investoren zu befinden. Die Meldung ließ den Kurs der Sono-Aktie wieder über die Marke von einem Dollar klettern. Zu Handelsschluss stand ein Kursplus von fast fünf Prozent zu Buche. Klar ist aber auch, mit dem Einstieg neuer Geldgeber – ohne den das Aus für den Sion besiegelt sein dürfte – bei der aktuellen Marktkapitalisierung von gerade einmal 95 Millionen Dollar, würden die Aktionäre weiter erheblich verwässert.
Dass es den Münchnern gelingt, binnen 32 Tagen fast 57 Millionen Euro bei der Crowd einzusammeln, darf bezweifelt werden. Die Hoffnung liegt daher darauf, neue Investoren zu gewinnen – mit den oben beschriebenen Folgen für die bestehenden Aktionäre. DER AKTIONÄR bleibt bei der Sono Group daher weiter an der Seitenlinie.