In der Solarbranche kehrt keine Ruhe ein. Der US-Wechselrichterhersteller SolarEdge hat mit schwachen Zahlen am Dienstag nach Börsenschluss an der Wall Street einmal mehr für eine Hiobsbotschaft gesorgt. Die Aktie wird in Deutschland aktuell rund 15 Prozent tiefer gehandelt, der deutsche Wettbewerber SMA Solar verliert im Sog mehr als sieben Prozent.
Im vierten Quartal ging der Umsatz bei SolarEdge gegenüber dem Vorjahr um 64 Prozent auf 316 Millionen Dollar zurück – und lag damit unter den ohnehin niedrigen Erwartungen von 324 Millionen Dollar. SolarEdge machte dabei einen Verlust von 0,92 Dollar je Aktie. Hier hatten Experten allerdings sogar mit einem Minus von 1,34 Dollar je Aktie gerechnet. Die Bruttomarge betrug lediglich noch vier Prozent. Im Vorjahr waren es noch 32,4 Prozent, selbst im Q3 lag die Marge noch bei 24 Prozent.
Für noch mehr Verdruss als die schwachen Zahlen sorgte der ebenfalls enttäuschende Ausblick. Für das erste Quartal des neuen Geschäftsjahres stellte SolarEdge einen Umsatz von 175 bis 215 Millionen Dollar in Aussicht. Hier hatten Analysten mit 373 Millionen Dollar fast doppelt so viel auf der Rechnung. Auch bei der Marge ist eine Erholung nicht in Sicht. Hier rechnet SolarEdge mit einem Wert zwischen minus drei und plus einem Prozent.
„In der zweiten Jahreshälfte wurde der Markt schwächer wegen höherer Zinssätze und niedrigerer Strompreise, was zu höheren Lagerbeständen führte und so unsere Auslieferungen verlangsamte“, so CEO Zvi Lando, der aber zuversichtlich bleibt. „Dennoch glauben wir, dass wir für den nächsten Wachstumszyklus in unserer Branche aufgrund unseres wachsenden Produktportfolios sowie der ergriffenen Maßnahmen zur Betriebsführung und Kostensenkung gut aufgestellt sind.“
Die Wende in der Solarbranche lässt weiter auf sich warten. SolarEdge hat einmal mehr auf ganzer Linie enttäuscht. SMA Solar geht entsprechend mit auf Talfahrt. Ein Einstieg drängt sich derzeit bei beiden Aktien nicht auf.