In den vergangenen Monaten zählte die Aktie von SMA Solar zu den stärksten Werten auf dem deutschen Kurszettel. Nach den Zahlen zum ersten Quartal verliert der Wechselrichterspezialist am Donnerstag angesichts der hohen Erwartungen aber deutlich an Boden – dabei konnten sich die Ergebnisse durchaus sehen lassen.
SMA Solar ist dank anhaltend hoher Nachfrage und einer besseren Liefersituation gut in das neue Jahr gestartet. Umsatz und Gewinn konnte der Konzern in allen Sparten steigern, wie das Management am Donnerstag in Niestetal mitteilte. Gleichzeitig hieß es aber auch: Die Profitabilität des ersten Quartals könne der Konzern für das Gesamtjahr „nicht ausnahmslos linear fortschreiben“.
Analyst Constantin Hesse vom Analysehaus Jefferies lobte zwar das starke Ergebnis und den Auftragsbestand. Der Hersteller von Wechselrichtern habe durch die Bank die Erwartungen übertroffen. Allerdings schraubte er seine Erwartungen in Bezug auf die Profitabilität für die kommenden Monate auch etwas zurück. Gerade im ersten Quartal sei nicht nur die Nachfrage hoch gewesen, sondern auch die Auslastung dank einer besseren Komponentenverfügbarkeit. Dazu seien die Kosten saisonbedingt im ersten Quartal niedriger.
Starkes Privatkunden-Geschäft
Vor allem die Nachfrage der privaten Haushalte schob das Geschäft von SMA Solar in den ersten Monaten des Jahres an. Das Geschäft der Sparte Home Solutions beinhaltet Photovoltaikanlagen für Privathaushalte. Inbegriffen sind hier auch Speichertechnik, Smart-Home-Angebote und Ladelösungen für Elektrofahrzeuge. Die Umsätze dieser Sparte machten in den ersten drei Monaten des Jahres rund 45 Prozent der Gesamterlöse aus.
Insgesamt stiegen die Erlöse zu Beginn des Jahres um rund zwei Drittel auf rund 367 Millionen Euro. Das EBITDA kletterte noch deutlicher von 14,8 Millionen im Vorjahreszeitraum auf 60 Millionen Euro. Damit erreichte SMA Solar beim Gewinn das obere Ende der für das Quartal angepeilten Spanne. Die Erlöse fielen sogar höher aus als vom Management erwartet. Das Konzernergebnis verbesserte sich von 3 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 51,7 Millionen Euro. Der Auftragsbestand Ende März fiel mit rund 2,5 Milliarden Euro mehr als doppelt hoch aus wie ein Jahr zuvor.
Abkühlung erwartet
Dass das Management nach dem ersten Quartal im Verlauf des Jahres wieder eine Abkühlung erwartet, hat mehrere Gründe. Die Rede war unter anderem von saisonalen Kosten, geplanten Investitionen und der Zusammensetzung der Produktplatte.
Trotzdem bestätigte das Unternehmen die bereits im März nach oben angepasste Prognose für das laufende Geschäftsjahr. So soll der Umsatz auf 1,45 bis 1,60 Milliarden Euro klettern. Das operative Ergebnis soll 135 bis 175 Millionen Euro erreichen. Die Hauptmärkte für SMA Solar waren im Berichtszeitraum Deutschland, die USA, die Niederlande und Belgien.
Die Zahlen waren gut, der Ausblick lässt ein paar Wünsche offen – allerdings hatte das Management zuletzt bereits angekündigt, dass das erste Quartal außergewöhnlich stark gewesen sei. Nach der Rally waren die Erwartungen zudem deutlich gestiegen, eine Verschnaufpause ist kein Grund zur Panik. SMA ist auf dem richtigen Weg und könnte langfristig deutlich höher notieren. Anleger sollten aber Geduld mitbringen und nicht davon ausgehen, dass es im Tempo der vergangenen Monate weitergeht.
Mit Material von dpa-AFX