Mit desaströsen Zahlen hat SMA Solar den Markt am Donnerstag einmal mehr geschockt. Selbst im operativen Geschäft droht im laufenden Jahr nun ein Verlust, der schwache Ausblick lag deutlich unter den ohnehin niedrigen Erwartungen. Konzernchef Jürgen Reinert befürchtet aber, dass das Schlimmste erst noch vor dem Wechselrichterhersteller liegt.
„Wir sehen überall das gleiche Bild: Jeder macht Verluste. Der Markt ist teilweise um die Hälfte eingebrochen“, spricht Reinert im Interview mit dem Handelsblatt Klartext. Selbst die Konkurrenz aus China habe Probleme. Und: „Wir gehen aber davon aus, dass der Preisdruck bleiben wird.“ Für den Konzern selbst kam die Entwicklung auch überraschend. „Mit einem Umsatzrückgang in diesem Ausmaß haben auch wir nicht gerechnet. Wir kamen aus der Coronakrise und dem Ukraine-Krieg, wo die Menschen Angst vor Versorgungslücken hatten und das Interesse sehr groß war, sich eine Solaranlage auf das Dach zu packen“, so Reinert.
Verantwortlich dafür seien die stark gefallenen Strompreise und die Angst vor Versorgungsengpässen gewesen, zudem seien die Zinsen gestiegen. „Der Markt ist deutlich schneller abgekühlt, als wir dachten.“ Schnelle Besserung ist zudem nicht zu erwarten. „Wir werden wieder wachsen, nur nicht nächstes Jahr“, sagt Reinert. „Wir haben aber ein schwieriges Jahr vor uns.“ Zumindest langfristig seien die Aussichten aber gut. „Photovoltaik ist eine Wachstumsindustrie und wir glauben an eine positive Entwicklung des Marktes. Weil Strom aus Solaranlagen schlicht und einfach der preiswerteste ist.“
Die vorsichtigen Worte von SMA-Chef Reinert sprechen für sich. Der Markt für Wechselrichter bleibt schwierig. Nach dem miesen Jahr 2024 drohen weitere Probleme im kommenden Jahr. Entsprechend deutet noch wenig darauf hin, dass sich die abgestürzte Aktie schnell wieder erholt. Anleger machen einen Bogen um SMA Solar.