Die Autovermieter Sixt hat wie erwartet wegen der Corona-Krise im ersten Quartal einen Verlust eingefahren. Das Unternehmen rechnet aber weiterhin damit, dass sich die Nachfrage nach Mietautos ab dem zweiten Halbjahr sukzessive normalisieren sollte, dabei wird das dritte Quartal ins Auge gefasst, wie Sixt am Mittwoch bei der Vorlage der endgültigen Quartalszahlen in Pullach mitteilte. Allerdings dürfte der weitere Geschäftsverlauf stark von weiteren Lockerungen im Reiseverkehr abhängen.
In den ersten drei Monaten wurden die Geschäfte erheblich durch die Pandemie beeinflusst. Der operative Konzernumsatz erreichte wegen des Nachfrageeinbruchs im März 488,5 Millionen Euro, 3,4 Prozent unter dem Vorjahreswert von 505,7 Millionen Euro. Vor Steuern wies Sixt wie erwartet ein Minus von 5,1 Millionen Euro aus, nach einem positiven Vorjahreswert von 40,1 Millionen Euro. Das Ergebnis nach Steuern rutschte auf minus 9,6 Millionen Euro ab, ein Jahr zuvor waren es noch 27,7 Millionen Euro gewesen. Alle Zahlen verstehen sich der Mitteilung zufolge jeweils ohne Berücksichtigung des nicht fortgeführten Geschäftsbereichs Leasing.
Derweil präsentieren sich zahlreiche Analysten optimistisch für die Aktie. Die Baader Bank hat die Einstufung für Sixt nach Zahlen auf "Buy" mit einem Kursziel von 113 Euro bestätigt. Der Autovermieter habe bestätigt im Gesamtjahr einen Vorsteuergewinn anzustreben, schrieb Analyst Christian Obst in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie. Er sehe zudem gute Chancen für das Unternehmen, der Konkurrenz Marktanteile abzunehmen.
Das Analysehaus Jefferies hat die Einstufung für Sixt nach den Zahlen ebenfalls auf "Buy" mit einem Kursziel von 80 Euro belassen. Das erste Quartal sei angesichts erster Virusauswirkungen recht robust verlaufen für den Autovermieter, so Analyst Constantin Hesse. Januar und Februar seien noch von solidem Wachstum gekennzeichnet gewesen, wohingegen der März bereits deutlich negativ durch die Corona-Krise beeinflusst worden sei.
Die Aktie von Sixt ist derzeit im Seitwärtstrend gefangen. Am heutigen Mittwoch verliert das Papier leicht auf 57,80 Euro. Die mittel- und langfristigen Aussichten bleiben bei Sixt aber trotz der derzeitigen Probleme unverändert gut. Die starke Aufstellung des Konzerns sollte sich auszahlen. Anleger bleiben an Bord.
(Mit Material von dpa-AFX)
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