Im schwachen Marktumfeld büßen am Montag auch die Papiere von Siemens und Siemens Energy wieder an Boden ein. Belastend wirkt dabei vor allem eine neue Branchenstudie von Bernstein Research. Wegen der zunehmenden Gefahr einer einbrechenden Konjunktur wurden die Kursziele für die beiden Aktien deutlich nach unten geschraubt.
Analyst Nicholas Green nahm die Rezessionsangst nun in seine Bewertungsmodelle auf und passte deshalb bei zahlreichen europäischen Investitionsgüterkonzernen seine Ziele an. Damit seien die Gefahren besser kalibrierbar. Er sieht aber gerade bei den als „sichere Häfen“ geltenden Aktien massive Risiken in diesem eigentlich noch relativ milden Szenario. Die Markterwartungen seien bei einigen Konzernern „unrealisierbar hoch“.
Siemens und Siemens Energy hält Green dabei für wenig vorbereitet auf eine Rezession. Bei Siemens schraubte er das Kursziel deshalb deutlich von 117 auf 68 Euro nach unten, die Einstufung senkte er von „Market-Perform“ auf „Underperform“. Noch deutlicher kappte er die Einschätzung zu Siemens Energy. Das neue Kursziel liegt bei acht Euro – nach bislang 17 Euro. Die Einstufung lautet unverändert „Underperform“.
Immer deutlicher wird, wie Anleger und Analysten die Rezessionsangst einpreisen. Siemens und Siemens Energy würden unter einem solchen Szenario leiden. Dennoch sollte nach den Kursverlusten der vergangenen Wochen viel eingepreist sein. DER AKTIONÄR erwartet bei Siemens mittelfristig weiter höhere Kurse. Aktuell sollten aber aufgrund des schwachen Sentiments nur spekulative Anleger zugreifen.