Am Donnerstag hat der Turbinenbauer Siemens Gamesa die Anleger einmal mehr mit schwachen Quartalszahlen vergrätzt. Die Gewinnwarnung sorgt am Freitag branchenweit für einen Ausverkauf. Siemens Gamesa verliert im frühen Handel rund 14Prozent, bei Nordex sind es sieben Prozent und Vestas gibt etwa drei Prozent nach.
Sowohl beim Umsatz wie auch bei der Profitabilität musste Siemens Gamesa die Prognose nach schwachen Quartalszahlen nach unten korrigieren. Vor allem bei der EBIT-Marge fällt der Einschnitt mit minus vier bis plus ein Prozent nach zu vor plus ein bis vier Prozent deutlich aus. Nachdem der Konzern das Vertrauen der Anleger bereits im vergangenen Jahr mit herben Gewinnwarnungen strapaziert hatte, scheint dieses nun endgültig verloren zu sein.
Die Windkraftbranche sei derzeit nicht investierbar, findet JPMorgan-Analyst Akash Gupta klare Worte. In der Tat schaffen es die Konzerne weiter nicht, mit den hohen Kosten für Vorprodukte zurecht zu kommen. Auch angesichts der langfristig vergebenen Aufträge können diese nicht entsprechend an die Kunden weitergegeben werden. Anhaltende Verluste sind deshalb die Folge.
DER AKTIONÄR warnt bereits seit Monaten vor den Problemen der Turbinenbauer. Trotz voller Auftragsbücher und langfristig guter Aussichten verhindern die schwachen Margen höhere Kurse. Siemens Gamesa zeigt nun, dass sich die Lage nicht ansatzweise gebessert hat. Auch Nordex und Vestas dürften sich dem Druck im abgelaufenen Quartal nicht entziehen haben können. Ein schneller Einstieg bietet sich deshalb auch nach dem erneut herben Rücksetzer nicht an.