Die Krise des Turbinenbauers Siemens Gamesa setzt sich fort. Nachdem der Konzern weiter unter den hohen Kosten für Rohstoffe und Energie sowie den Problemen im Onshore-Geschäft leidet, hat das Unternehmen die Prognose einmal mehr gesenkt. Das hat Auswirkungen auf die Aktien der Wettbewerber Vestas und Nordex sowie der Mutter Siemens Energy.
Beim Umsatz geht Siemens Gamesa nun von einem Rückgang von neun Prozent aus. Das wäre der untere Rand der bisher angepeilten Spanne von minus zwei bis minus neun Prozent. Die bereinigte operative Marge soll dagegen bei minus 5,5 Prozent liegen – statt wie bisher minus vier Prozent.
Im dritten Quartal 2021/22 litt Siemens Gamesa einmal mehr unter den hohen Rohstoffkosten, Lieferkettenproblemen sowie den Ausgaben für die neue Landturbine 5.X, die weiter Probleme bereitet. Hinzu kamen Verzögerungen bei Projekten wegen Qualitätsmängeln sowie Kosten für die Reparatur mangelhafter Komponenten. Der Verlust stieg deshalb zum Vorjahr von 314 auf 446 Millionen Euro an.
Die Aktie von Siemens Gamesa selbst reagiert angesichts des Übernahmeangebots durch Siemens Energy kaum auf die erneute Hiobsbotschaft. Dafür gibt es bei der Mutter Siemens Energy einmal mehr einen Rücksetzer. Auch die Wettbewerber Vestas und Nordex müssen Verluste hinnehmen, da auch bei ihnen viel auf anhaltende Profitabilitätsprobleme hindeutet. Alle drei Aktien sind deshalb vorerst kein Kauf.