Die rasante Kurserholung bei der wichtigen Windtochter Siemens Gamesa hat in den vergangenen Tagen auch die Papiere von Siemens Energy beflügelt. Am heutigen Mittwoch muss der DAX-Titel erstmals einen Rücksetzer verkraften. Derweil zieht das Management des Energietechnikkonzerns die Konsequenzen aus dem russischen Einmarsch in der Ukraine.
Siemens Energy stoppt deshalb sein Neugeschäft mit Russland. „Siemens Energy unterstützt die Haltung der internationalen Regierungskoalition, die Sanktionen gegen Russland verhängt hat“, lautet eine Erklärung des Vorstands an die Mitarbeiter. Auswirkungen der Sanktionen auf das Unternehmen würden derweil geprüft. Der Konzern verurteilte zudem den Angriff auf die Ukraine und räumte der Unterstützung der Mitarbeiter und ihrer Familien vor Ort Priorität ein.
In den vergangenen Tagen hatte sich der angeschlagene DAX-Titel noch von den jüngsten Tiefs lösen können. Grund dafür war ausgerechnet die Problemtochter Siemens Gamesa. Der Turbinenbauer, der mit mehreren Gewinnwarnungen wegen hausgemachter Probleme sowie hoher Rohstoffpreise auch den Kurssturz der Mutter mitverantwortet hat, profitiert vom rasanten Green-Tech-Comeback. Die Windbranche hatte stark von der drohenden Ölkrise und möglichen neuen Förderungen und Ausbauzielen profitiert. Auch die sinkenden Anleiherenditen hatten den hoch bewerteten und teils unprofitablen Unternehmen an der Börse in die Karten gespielt.
Die Beteiligung an Siemens Gamesa hat große Bedeutung für Siemens Energy. Der Turbinenbauer steht für die Zukunft des Energietechnikkonzerns. Sollte hier tatsächlich ein Ende der Talfahrt in Sicht kommen, wird auch die Mutter wieder interessant. Doch noch ist es zu früh, um von einer Trendwende zu sprechen. Anleger warten noch ab.