Zur Finanzierung der Komplettübernahme der Windtochter Siemens Gamesa hat der DAX-Konzern Siemens Energy eine Kapitalerhöhung durchgeführt. Dennoch führt der Energietechnikkonzern den deutschen Leitindex am Donnerstag an. DER AKTIONÄR erklärt, woher der Kursanstieg kommt.
Zu 17,32 Euro je Aktie wurden die Papiere aus der Kapitalerhöhung platziert. Inzwischen notiert Siemens Energy allerdings bereits wieder über 19 Euro. Hintergrund: Zum einen wurde der Schritt vorher gut kommuniziert, zum anderen sei die Nachfrage nach den Aktien groß gewesen.
Außerdem könne sich der volle Wert des Siemens-Energy-Portfolios nun entfalten, meint Bank-of-America-Analyst Alexander Virgo. Die erwartete Kapitalerhöhung laste nicht mehr auf der Aktie. Deren Kursziel taxiert er nun auf 24 Euro, die Einstufung lautet „Buy“.
BNP kauft im großen Stil
Die Nachrichtenagentur Bloomberg hat derweil unter Berufung auf Insider berichtet, dass der Energy Transition Fund der französischen Bank BNP einer der Hauptzeichner der Kapitalerhöhung war. Rund zehn Prozent der 1,3 Milliarden Euro schweren Maßnahme hat der Fonds demnach übernommen. Generell habe sich die Zuteilung auf wenige Investoren konzentriert – die Top 20 hätten laut dem Bericht 80 Prozent gezeichnet.
Mit der Kapitalerhöhung fällt ein Damoklesschwert weg. Doch Siemens Energy muss nun beweisen, dass nach der Komplettübernahme die Probleme der Tochter Gamesa wirklich behoben werden können. Erst wenn dies gelingt, sind auch nachhaltig höhere Kurse drin.