Während eines Besuchs von Außenministerin Annalena Baerbock in Bagdad hat Siemens Energy eigenen Angaben zufolge am Dienstag Verträge mit Iraks Elektrizitätsministerium unterzeichnet. Der DAX-Konzern will dem Land dabei helfen, die schlechte Stromversorgung zu verbessern. Die Aktie legt am Mittwoch nach dem jüngsten Kaufsignal wieder zu.
Konkret will Siemens Energy demnach fünf Jahre lang drei Kraftwerke im Irak mit einer Dimension von rund einem Gigawatt warten und auch lokale Mitarbeiter in dem Bereich schulen. Zur finanziellen Dimension der geschlossenen Vereinbarungen äußerte sich das Unternehmen zunächst nicht.
„Siemens Energy ist hier, um den Irak dabei zu unterstützen, den dringend benötigten Zugang zur Energie für die Bevölkerung sicherzustellen“, teilte der Konzern in einer Erklärung mit. „Gemeinsam werden wir Haushalten, Schulen, Krankenhäusern und Industrien ermöglichen, zu funktionieren und zu florieren.“ Auch der Übergang zu grüner Energie im Land solle mit der Zusammenarbeit gewährleistet werden.
Im Januar hatte Siemens Energy bereits eine Absichtserklärung für den Ausbau der Strom-Infrastruktur mit Iraks Elektrizitätsminister Siad Ali Fadhil in Berlin unterzeichnet. Mit Hilfe mehrerer Projekte, die zusammen im Milliardenbereich liegen dürften, sollen die häufigen Stromausfälle im Land reduziert und der CO2-Ausstoß gesenkt werden. Die notorisch schlechte Stromversorgung ist einer der Gründe dafür, dass es seit 2019 immer wieder zu Massenprotesten kommt.
Der Irak-Deal dürfte finanziell lukrativ sein. Charttechnisch sieht es bei Siemens Energy ebenfalls gut aus. Für langfristig höhere Kurse muss aber vor allem die Trendwende bei der Windtochter Siemens Gamesa gelingen, die für das Zukunftsgeschäft steht. DER AKTIONÄR sieht hier aktuell mehr Potenzial beim Wettbewerber Nordex.
Mit Material von dpa-AFX