Seit der herben Gewinnwarnung im Juni zeigt der Trend bei Siemens Energy nach unten. Die hausgemachten Probleme bekommt der Turbinenbauer nach wie vor nicht in den Griff. Um die Kosten zu senken, denkt der Konzern nun offenbar über die Schließung von Büros und Werken sowie über einen Stellenabbau nach.
Wie Reuters unter Berufung auf Insider am Montag berichtet, prüft Siemens Energy Standortschließungen bei der Tochter Siemens Gamesa. Büros und Werke könnten geschlossen werden, ein Stellenabbau sei möglich und die Produktion von Schlüsselelementen wie Rotorblätter und Turbinen könnte ausgelagert werden. Endgültige Entscheidungen seien demnach aber noch nicht getroffen worden.
Siemens Energy reagiert damit auf die Milliardenverluste durch die Mängel bei den eigenen Onshore-Windturbinen und drohende Einbußen bei den Verträgen für Offshore-Anlagen. Konzernchef Christian Bruch hatte Anfang August angekündigt, Gamesa stabilisieren zu wollen und deshalb alle Optionen zu prüfen. Laut Insidern könnten die Pläne im November vorgestellt werden, wenn die Zahlen für das Geschäftsjahr 2022/23 und ein Kapitalmarkttag anstehen.
Siemens Energy steht weiter unter Druck. Es ist zwar richtig, dass der Konzern alle Maßnahmen prüft. Doch es muss sich erst zeigen, dass diese dann auch Wirkung zeigen. Anleger bleiben weiter an der Seitenlinie.