Nach der kurzen Gegenbewegung zählt die Aktie von Siemens Energy am Freitag im wieder schwachen Marktumfeld einmal mehr zu den größten Verlierern im DAX. Die tiefgreifenden Probleme der Tochter Siemens Gamesa sind kurzfristig nicht in den Griff zu bekommen. Erst strukturelle Veränderungen könnten die Wende bringen.
Bereits am Donnerstag gab es neue Gerüchte, dass Siemens Energy intensiver an einer Übernahme des verbleibenden 33-Prozent-Anteils von Siemens Gamesa arbeite. Zu lang hätten die Gamesa-Probleme die starken Fortschritte im übrigen Portfolio überschattet, kritisiert auch Analyst Gael de-Bray von der Deutschen Bank. Doch radikale Änderungen an der Konzernstruktur könnten helfen, um den Wert der Aktiva besser herauszuarbeiten und das Bewertungsproblem zu lösen.
Der Experte bestätigte deshalb sein Kursziel mit 27 Euro und beließ die Einstufung auf „Buy“. Auf dem aktuellen Niveau schreibt er der Aktie von Siemens Energy damit mehr als 40 Prozent Potenzial zu. So hoch notierte der DAX-Titel letztmals im Juli 2021 – noch bevor Siemens Gamesa mit einer herben Gewinnwarnung den Kapitalmarkt geschockt hatte.
Das Chartbild bei Siemens Energy ist stark angeschlagen. Zudem belasten die Probleme bei Gamesa auch die Entwicklung der Zahlen. Ein schneller Einstieg drängt sich deshalb nicht auf. Anleger bleiben vorerst weiter an der Seitenlinie.