Die großen Turbinenbauer kämpfen trotz der Auftragsflut in der Windbranche weiter mit Margenproblemen. Während sich die Aktie der Siemens-Gamesa-Mutter Siemens Energy zuletzt dennoch gut entwickelt hat, hat der dänische Marktführer Vestas eine Verschnaufpause eingelegt. Für das US-Analysehaus Bernstein ist die Sache nun klar, wo Anleger einsteigen sollten.
Grundsätzlich blieben die Aussichten für die Windbranche gut, so Analystin Deepa Venkateswaran. Da die Märte in der Regel von lokalen Herstellern dominiert würden, sei das Risiko für die europäischen Hersteller in Europa durch Konkurrenz aus China überschaubar. Hinzu komme, dass der Transport von Turbinen und Rotorblättern komplex sei. Ein Engpass drohe jedoch nach 2027 bei Offshore-Anlagen, da die Installationsschiffe knapp werden könnten.
Für Siemens Energy bleibt Venkateswaran trotz der guten Branchenaussichten nach dem jüngsten Lauf aber skeptisch. Ihr Votum lautet „Underperform“ mit Kursziel 15 Euro. Deutlich positiver gestimmt ist sie für Vestas mit einem Kursziel von 260 Dänischen Kronen – das sind umgerechnet 34,90 Euro. Die Einstufung lautet „Outperform“.
DER AKTIONÄR bleibt für Siemens Energy trotz der Rally ebenfalls vorsichtig. Erst wenn die Zahlen zeigen, dass bei Siemens Gamesa wirklich die Talsohle durchschritten ist, sind deutlich höhere Kurse drin. Auch bei Vestas sollten Anleger die Zahlen abwarten und beobachten, ob die Margen endlich steigen.