Die monatelange Talfahrt von Siemens Energy hat der Aktie in der vergangenen Woche einmal mehr ein neues Rekordtief beschert. Vor allem die Probleme bei der wichtigen Windtochter Siemens Gamesa belasten die Siemens-Abspaltung noch immer. In der kommenden Woche versucht der Konzern, die Anleger wieder zu überzeugen.
Am Dienstag, 24. Mai, hält Siemens Energy seinen Kapitalmarkttag ab. JPMorgan-Analyst Akash Gupta rechnet dort mit mehr Transparenz für den Bereich Gas and Power. Neuigkeiten zu Siemens Gamesa erwartet er aber nicht. Sein Kursziel lautet im Vorfeld 24 Euro, die Einstufung belässt er trotz eines Kurspotenzials von gut 40 Prozent lediglich auf „Neutral“.
Im Bereich Gas and Power lief es bei Siemens Energy allerdings zuletzt gut. Nachhaltig höhere Kurse sind dennoch erst zu erwarten, wenn die Krise bei Gamesa überwunden wird. Der Turbinenbauer steht eigentlich für das Zukunftsgeschäft von Siemens Energy. Die Margenschwäche und hausgemachte Probleme im Onshore-Geschäft sorgten zuletzt aber immer wieder für Gewinnwarnungen und haben viel Vertrauen bei den Anlegern zerstört – zudem ist angesichts der Energiekrise und der Lieferkettenprobleme nicht mit schneller Besserung zu rechnen.
Gute Nachrichten vom Kapitalmarkttag könnten die Stimmung bei den Anlegern wieder verbessern. Doch Siemens Energy hat einen weiten Weg vor sich. Anleger sollten bei einem Neueinstieg nichts überstürzen und vorerst weiter abwarten.