Mehr als 20 Prozent hat die Aktie von Siemens Energy innerhalb von nur zwei Handelstagen verloren. Damit ist der DAX-Titel nach der Gewinnwarnung auf den tiefsten Stand seit dem Börsengang 2020 gefallen. Anleger fragen sich angesichts der Probleme bei Siemens Gamesa, ob es nun sogar noch schlimmer kommt.
Ende Oktober 2020 war die Siemens-Energy-Aktie kurz nach dem Spin-off von der Mutter Siemens bis auf 18,36 Euro gefallen. Anschließend setzten die Papiere des Energietechnikkonzerns zur Rally an und verdoppelten sich beinahe. Doch der Ausverkauf der vergangenen Monate hat nun zu einem neuen Rekordtief geführt. Erstmals fiel die Aktie am Montag sogar unter die 18-Euro-Marke.
Ursache für den Kursverfall sind die Probleme bei der Tochter Siemens Gamesa. Die 67-Prozent-Beteiligung an der Windtochter deckt noch immer rund 60 Prozent der Marktkapitalisierung des DAX-Konzerns ab. Da hohe Preise für Vorprodukte und hausgemachte Probleme dort aber die ohnehin schmalen Margen stark belasten, liefert Gamesa seit Monaten schlechte Nachrichten und Gewinnwarnungen – Besserung ist kurzfristig nicht in Sicht. Und da das Windgeschäft eigentlich für die starke Zukunft in der neuen Energiewelt stehen soll, schmerzen die Probleme doppelt und sorgen bei Anlegern für viel Unsicherheit.
Sollte Siemens Gamesa nicht in die Spur finden, dann drohen auch bei Siemens Energy weitere Verluste. Dabei sind die Aussichten grundsätzlich gut. Im Bereich Gas & Power läuft es besser als gedacht und langfristig bleibt die Windkraft trotz der Probleme ein Trendthema. Anleger sollten derzeit aber nicht ins fallende Messer greifen und vorerst abwarten.