Der Energietechnikkonzern Siemens Energy hat am Mittwoch Zahlen vorgelegt. Die Aktie reagiert daraufhin mit einem leichten Plus. Durch den Verkauf der Anteile des Indien-Geschäfts an den früheren Mutterkonzern Siemens hat der in der Krise steckende Konzern im ersten Quartal einen deutlichen Gewinn eingefahren.
Nach Steuern stand per Ende Dezember dank des Verkaufs ein Gewinn von knapp 1,6 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch in München mitteilte. Im Vorjahr hatte Siemens Energy wegen der Probleme mit dem Windanlagenbauer Gamesa einen Verlust von 598 Millionen Euro verzeichnet.
Die Veräußerung von 18 Prozent an seinem Indien-Geschäft war Teil einer breiten Einigung von Siemens Energy mit Banken und dem Bund über Garantien zur Absicherung von Aufträgen Mitte November. Der Gewinn aus dem Verkauf der Anteile an Siemens in Höhe von rund 1,7 Milliarden Euro vor Steuern soll der Stärkung der Bilanz dienen.
Zahlen bestätigt
Die bereits Ende Januar vorgelegten operativen Kennziffern bestätigte Siemens Energy. Demzufolge stieg der Auftragseingang auf vergleichbarer Basis um knapp 24 Prozent auf knapp 15,4 Milliarden Euro, der Auftragsbestand erreichte mit 118 Milliarden Euro einen Rekordwert. Vor allem das Energieübertragungsgeschäft verzeichnete deutliche Zuwächse. Der Umsatz nahm vergleichbar um 12,6 Prozent auf 7,65 Milliarden Euro zu. Dabei sind Währungs- und Portfolioeffekte herausgerechnet.
Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis legte deutlich zu und erreichte mit 208 Millionen Euro die schwarzen Zahlen, nach einem Verlust von 282 Milliarden Euro im Vorjahr. Während sich die Geschäfte rund um Gas, Netze und Industrietransformation gut entwickelten, wies die Windkrafttochter Siemens Gamesa weiter einen Verlust aus – er sank jedoch bereinigt um knapp die Hälfte auf 426 Millionen Euro. Die Prognose für das Geschäftsjahr 2023/24 hatte Siemens Energy ebenfalls bereits bestätigt.
Viel Neues hat der Quartalsbericht nicht bereitgehalten. Vorläufige Zahlen und Ausblick wurden von Siemens Energy wie erwartet bestätigt. DER AKTIONÄR bleibt deshalb dabei: Das Chartbild hat sich aufgehellt und ist für Trader wieder interessant. Für mittelfristig orientierte Anleger gibt es aber nach wie vor Werte mit einem besseren Chance-Risiko-Verhältnis.
Mit Material von dpa-AFX