Die Aktie des Energietechnikkonzerns Siemens Energy war am Dienstag mit einem Plus von rund 3,8 Prozent der Top-Performer im DAX. Neben einer äußerst bullishen Analystenstudie beflügelte auch die Nachricht, das Netzgeschäft deutlich auszubauen (mehr dazu hier). Warum dieses Vorhaben durchaus Sinn ergibt.
Tim Holt, Vorstand des Netzgeschäfts bei Siemens Energy erklärte am Dienstag gegenüber der Financial Times, man investiere bis 2030 insgesamt 1,2 Milliarden Euro in die Sparte und werde etwa 10.000 neue Jobs schaffen.
Der verstärkte Fokus auf das Netzgeschäft ist nur logisch. Die Sparte weist nicht nur die mit Abstand höchsten Wachstumsraten im Konzern sondern auch hervorragende Gewinnmargen auf. Konkret legten Auftragseingang und Umsatz des Netzgeschäfts in dem im März beendeten zweiten Quartal des abweichenden Geschäftsjahrs (per Ende September) jeweils um mehr als ein Viertel auf 3,7 respektive 2,2 Milliarden Euro zu. Das Ergebnis vor Sondereffekten wurde derweil mit 250 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Das wirkte sich auch auf die Marge des Netzgeschäfts aus, die mit 11,4 Prozent lediglich etwas schwächer als im Gasgeschäft abschnitt.
Siemens Energy prognostizierte zuletzt, dass die Umsatzerlöse der Netzsparte im laufenden Jahr um 32 bis 34 Prozent zulegen werden und eine Marge von acht bis zehn Prozent erzielt wird. Bis 2030 soll das Geschäft laut Holt dann bereits 18 bis 20 Milliarden Euro zum Konzernumsatz beitragen.
Siemens Energy weist im Netzgeschäft hervorragende Margen und Wachstumsraten aus. Die Investition ist daher nur sinnvoll. Nach wie vor belastet den Konzern allerdings die Windturbinentochter Siemens Gamesa deutlich und stellt ein Risiko dar. Wer investiert ist, kann nach wie vor an Bord bleiben. DER AKTIONÄR favorisiert in der Branche jedoch weiterhin den US-Wettbewerber GE Vernova.