Mit einem Plus von rund sechs Prozent führt Siemens Energy den DAX am Mittwoch an. Nach dem kräftigen Kurssturz im Anschluss an die Gewinnwarnung vergangene Woche versuchen sich die Bullen damit an einer ersten Gegenbewegung. Von Seiten der Analysten werden derweil weiterhin die Kursziele nach unten korrigiert – doch es gibt inzwischen auch eine positive Stimme.
Beinahe alle Experten haben sich nach der Gewinnwarnung und dem damit verbundenen Kurssturz sehr besorgt gezeigt. Akash Gupta von JPMorgan bleibt dagegen bullish. Er sieht nach Gesprächen mit dem Management keine unmittelbare Bedrohung für die Bilanz von Siemens Energy und hält den Kurssturz für übertrieben. Er werde zwar sein Bewertungsmodell noch aktualisieren, bestätigte aber vorerst sein Kursziel von 28 Euro.
Deutlich kritischer sind die Worte von UBS-Expertin Supriya Subramanian. Durch die schlechten Nachrichten sei die Unsicherheit hoch, die operativen Ergebnisschätzungen kappte sie deutlich. Da durch die scharfe Kursreaktion die Bedenken aber eingepreist wurden, reduzierte sie ihre Einstufung lediglich von „Buy“ auf „Neutral“. Das Kursziel senkte sie von 25 auf 16 Euro.
Zuletzt hatten bereits zahlreiche andere Experten ihre Kursziele drastisch gesenkt. Citigroup, Jefferies, Deutsche Bank und Co hatten sich allesamt vom Ausmaß der Gewinnwarnung überrascht gezeigt. Weitere Analysten könnten folgen, die Ziele weiter nach unten geschraubt werden.
Eine erste Gegenbewegung nach dem Absturz war eine Frage der Zeit. Trotz der sechs Prozent Kursgewinn ist von Entspannung aber noch keine Rede. Es bleiben viele Fragezeichen bezüglich der künftigen Entwicklung rund um Gamesa. Erst muss es nach der erneuten Gewinnwarnung erste Anzeichen der Besserung geben, damit der Konzern das verlorene Vertrauen zurückgewinnt. DER AKTIONÄR rät, abzuwarten.