Die Aktie von Siemens Energy musste nach dem Mehrmonatshoch im Anschluss an die Zahlen am gestrigen Donnerstag einen Rückschlag verkraften. Auch am Freitag notiert die Aktie im Minus und wieder unter der 14-Euro-Marke. Die Deutsche Bank warnt vor höheren Kosten, Goldman Sachs dagegen lobt die Entwicklung.
Es gebe zwar erste Fortschritte bei der kriselnden Tochter Gamesa, so Deutsche-Bank-Analyst Gael de-Bray. Doch die Finanzaufwendungen würden wegen Extrakosten deutlich höher ausfallen, warnte er. Sein Kursziel lautet 14 Euro und entspricht damit etwa dem aktuellen Kursniveau. Entsprechend beließ de-Bray die Einstufung auch auf „Hold“.
Deutlich bullisher ist derweil Ajay Patel von Goldman Sachs, der den fairen Wert der Aktie auf 20,00 Euro beziffert. Er hob seine Gewinnschätzungen für die kommenden Jahre nun deutlich an, nachdem der Auftragseingang stark und die Margen besser als gedacht gewesen seien. Siemens Energy habe zuletzt von den zunehmenden Netzinvestitionen profitiert und positiv überrascht. Allerdings sei der Ausblick nicht angetastet worden.
Entscheidend für die weitere Entwicklung bei Siemens Energy bleibt das Sorgenkind Siemens Gamesa. Nur wenn die schwere Krise des Turbinenbauers behoben werden kann, dürfte es auch mit der Aktie wieder nach oben gehen. Doch die Zahlen und die Aussagen des Managements haben gezeigt, dass hier noch viele Baustellen offen sind.
Das Chartbild bei Siemens Energy hat sich in den vergangenen Wochen wieder aufgehellt. Doch angesichts der Gamesa-Krise bleiben noch immer Fragezeichen. Die hausgemachten Probleme hat die Tochter nach wie vor nicht behoben. Deshalb dürfte die Volatilität auch in den kommenden Wochen hochbleiben. DER AKTIONÄR bleibt deshalb vorsichtig. Es gibt nach wie vor Werte, die ein besseres Chance-Risiko-Verhältnis aufweisen.