Bei Siemens Energy haben angesichts der schweren Krise bei der Windtochter Siemens Gamesa im Jahr 2023 ganz klar die schlechten Nachrichten überwogen. Inzwischen hat sich die Aktie im Bereich zwischen der 10- und 12-Euro-Marke stabilisiert. Zudem sind auch die neuesten Nachrichten als positiv zu werten.
Bereits am Mittwoch hat der dänische Offshore-Windparkspezialist Ørsted die endgültige Investitionsentscheidung für Hornsea 3 getroffen. Der weltgrößte Windpark vor der britischen Küste soll gegen Ende 2027 fertiggestellt werden. Alle wichtigen Verträge seien inzwischen unter Dach und Fach – und dazu zählt auch eine Vereinbarung mit Siemens Gamesa über die Lieferung bestimmter Offshore-Turbinen. Von den Anlegern wurde dies positiv aufgenommen.
Inzwischen wurde zudem bekannt, dass Siemens Energy die „Wirtschaftsweise“ Veronika Grimm und die ehemalige Lufthansa-Finanzchefin Simone Menne in den Aufsichtsrat holen will. „Mit Veronika Grimm und Simone Menne haben wir zwei hervorragende Kolleginnen gewonnen, die als Energiesachverständige beziehungsweise Finanzexpertin die Lücken eindrucksvoll schließen können“, so Aufsichtsratschef Joe Kaeser. Beide Frauen sollen im Februar die Nachfolge der scheidenden Aufsichtsräte Ralf P. Thomas und Randy Zwirn antreten.
Grimm ist Professorin für Volkswirtschaft an der Universität Erlangen-Nürnberg und gehört dem Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und dem Nationalen Wasserstoffrat der Bundesregierung an. Menne war einst Finanzvorständin der Lufthansa und sitzt im Aufsichtsrat der DHL Group, von Henkel und des irischen Gebäudetechnik-Konzerns Johnson Controls.
Die Entscheidung von Ørsted ist sehr positiv zu werten und auch die neue Expertise für den Aufsichtsrat ist zu begrüßen. Die Aktie von Siemens Energy setzt ihre Konsolidierung nach Kurssturz und Comeback-Rally weiter fort. Doch die Risiken sind nach wie vor nicht ausgeräumt. Anleger warten vorerst weiter ab.