Die politische Lage in Belarus bleibt nach wie vor kompliziert. Auch für Unternehmen, die Geschäftsbeziehungen in das Land führen, hat das Vorgehen der Lukaschenko-Regierung Folgen. Siemens Energy etwa liefert Gasturbinen nach Belarus. Forderungen nach einem Ende der Verträge sind nicht so einfach zu erfüllen.
Die Verträge, die zwischen November 2019 und Februar 2020 geschlossen wurden, seien nach wie vor wirksam, so Siemens-Energy-Vorstand Jochen Eickholt in der FAZ. Das müsse „man schon berücksichtigen, wenn jetzt von uns gefordert wird, die Verträge ohne rechtliche Grundlage zu brechen“.
Es sei deshalb wichtig, dass sich die Europäische Union schnellstmöglich auf Maßnahmen einige. „Wenn wir als Unternehmen bestehende Verträge einseitig nicht mehr erfüllen, ist das Vertragsbruch – mit den juristisch möglichen Konsequenzen wie etwa hohen Schadenersatzforderungen“, so Eickholt weiter. „Das löst den politischen Konflikt am Ende aber auch nicht."
Die Probleme in Belarus könnten das Image belasten, nachhaltige Auswirkungen auf das Geschäft von Siemens Energy sollten sie aber nicht haben. Nach dem Abverkauf zu Jahresbeginn hat die Aktie inzwischen auch einen Boden gefunden. Spekulative Anleger können auf dem aktuellen Niveau wieder mit einer ersten Position auf eine Gegenbewegung setzen.