Mit dem DAX-Abstieg hat Siemens Energy zu Wochenbeginn die Quittung für die Talfahrt der vergangenen Monate erhalten. Angesichts der hausgemachten Probleme gerade beim Hoffnungsträger Siemens Gamesa war das keine Überraschung mehr. Die DZ Bank sieht nun aber vermehrt Anzeichen dafür, dass es wieder aufwärts gehen könnte.
Die politisch gewünschte Reduzierung der Abhängigkeit Europas von russischem Gas bringe sowohl für Energieausrüster als auch für Anbieter erneuerbarer Energien Potenziale, so Analyst Alexander Hauenstein. Er erwartet mittelfristig höhere Umsätze und eine bessere Profitabilität. Das Kursziel hob er von 24 auf 27 Euro an, die Einstufung lautet weiter „Kaufen“.
An der Börse kann die neue Kaufempfehlung am Dienstag allerdings keine Euphorie auslösen. Mit einem Minus von rund ein Prozent lässt das frische Kaufsignal weiter auf sich warten. Seit der Gewinnwarnung im Januar konnte die Siemens-Energy-Aktie nicht mehr nachhaltig über die 22-Euro-Marke klettern. Die Gap bei 22,42 Euro ist nach wie vor offen. Es wäre ein erster wichtiger Schritt, diese zu schließen.
Die Aktie von Siemens Energy arbeitet derzeit zumindest erfolgreich an einer Bodenbildung. Zudem spielt dem Konzern die deutlich verbesserte Stimmung für Green-Tech- und Energietechnikaktien in die Karten. Doch das Margenproblem von Siemens Gamesa dürfte angesichts der hohen Rohstoffkosten nicht so schnell verschwinden. Neueinsteiger müssen nichts überstürzen und warten zunächst einmal ab, bis die Gap geschlossen ist.